Wasser auf Darabos Mühlen

Kaum Wehrdiener bei Katastrophen

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Über 94 Prozent der Rekruten war nie im Katastropheneinsatz.

Die Regierung setzte am Dienstag die Volksbefragung zur Wehrpflicht für den 20. Jänner an. Jetzt gibt es Wasser auf die Mühlen der Befürworter eines Profi-Heeres: Laut einer aktuellen Anfragebeantwortung von SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos kommen Wehrdiener kaum im Katastrophenfall zum Einsatz.

Kaum Mannstunden: Pro Jahr werden im Schnitt 22.000 Grundwehrdiener einberufen. 2011 etwa wurden nur 2 % (etwa 400) für Katastrophenhilfe eingesetzt, das sind nur 0,1 % der Mannstunden, die das Heer pro Jahr leistet. 2010 waren es 4,5 % (1.000), das machte nur 0,3 % der jährlichen Mannstunden aus.

94 % nie bei Katastrophen: Über fünf Jahre gerechnet waren lediglich 1.400 der 110.000 Rekruten irgendwann einmal bei einem Lawinen-, Muren- oder Überschwemmungseinsatz – das sind 6,3 %. Das heißt: 93,6 % der Rekruten der letzten fünf Jahre sahen nie eine Katastrophe.

Hochwasser-Jahr 2002: Auch das Jahrhundert-Hochwasser im Jahr 2002 wäre mit einem Berufsheer zu bewältigen gewesen, so Darabos: 9.200 Wehrdiener (40 %) seien im Einsatz gewesen – das waren aber nur 1,7 % der Mannstunden des Bundesheeres. In einem Profi-Heer seien stets 12.500 Mann einsatzbereit, so Darabos.

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