Darabos will Absage

Kein Bundesheer mehr am Ulrichsberg

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Der Grund: Internet-Handel eines Mitorganisators mit NS-Devotionalien.

Die immer wieder umstrittene Beteiligung des Bundesheeres am Ulrichsberg-Treffen könnte heuer abgesagt werden. Verteidigungsminister Norbert Darabos sagte dem "profil" laut Vorabmeldung, die Teilnahme sei heuer "in Schwebe", die Vorbereitungen dafür seien "gestoppt". Grund seien die Medienberichte, wonach der Geschäftsführende Obmann der Ulrichsberggemeinschaft, Wolf Dieter Ressenig, NS-Devotionalien im Internet angeboten haben soll.

Überprüfung
Daher werde nun "neu geprüft", so Darabos. Das diesjährige Ulrichsbergtreffen findet am 20. September statt. Das Bundesheer stellte bisher logistische Unterstützung, etwa in Form eines Shuttle-Services, zur Verfügung und war mit Militärmusik und Ehrenposten bei der kontroversiellen Gedenkfeier für die Opfer der Weltkriege vertreten.

Europagedanke
In einem internen Schreiben des Verteidigungsministeriums wird die Unterstützung des Bundesheeres am Ulrichsbergtreffen "grundsätzlich befürwortet", da bei der Feier "primär der Europagedanke transportiert" werde. Durch den aktuellen Vorfall bestehe aber die Gefahr, dass das Bundesheer "ins rechte Ecke" gedrängt werde.

NS-Orden
Im Juli war bekanntgeworden, dass Ressenig auf einer Online-Börse Wehrmachtsgegenstände feilgeboten hatte, darunter ein Mutterkreuz und weitere NS-Orden. Er hatte dazu angegeben, die Artikel für seinen Sohn angeboten zu haben. Dieser wiederum habe sie von einem Verwandten erhalten und wissen wollen, "was das wert ist", so Ressenig.

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