Letzte Rede von Kern

Kern warnt vor Hetze und Antisemitismus

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In seiner letzten Rede als Kanzler am Nationalfeiertag brach er zudem eine Lanze für die EU.

Der scheidende Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) hat beim Festakt zum Nationalfeiertag am Heldenplatz vor Hetze und Antisemitismus gewarnt. Österreich sei eine Wertegemeinschaft, "selbstbewusst und patriotisch", aber nicht "chauvinistisch, kleingeistig und ängstlich". Bundespräsident Alexander Van der Bellen appellierte an die künftige Regierung, das Bundesheer finanziell gut auszustatten.

In unserem Land gebe es "keinen Platz für Hetze und Antisemitismus", sagte Kern wohl in Richtung ÖVP und FPÖ, die derzeit an einer neuen Regierung basteln. Österreich werde von jenen weitergebracht, die einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten und gemeinsam anpacken. Der Noch-Kanzler brach auch eine Lanze für die Europäische Union. Der Brexit und die Separatisten in Spanien würden zeigen, dass das europäische Projekt keine Selbstverständlichkeit sei. "Spaltung kann niemals eine Lösung sein", so Kern. "Europa ist unsere Zukunft." Nur gemeinsam könne man Sicherheit und Klimaschutz gewährleisten und die Probleme der Globalisierung meistern. "Wir brauchen ein starkes Europa, mehr Zusammenhalt und Gemeinschaft."

Van der Bellen, der erstmals als Bundespräsident an den Feierlichkeiten teilnahm, appellierte an die künftige Regierung, dem Heer ausreichend Mittel zur Verfügung zu stellen, um den Soldaten eine gute Ausbildung bieten zu können und die Luftraumüberwachung sicherzustellen. Auch der scheidende Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil forderte die neue - wahrscheinlich schwarz-blaue - Koalition auf, den eingeschlagenen budgetären Pfad nicht zu verlassen, denn "Sicherheit kostet Geld". Man möge außerdem das Bundesheer "aus dem politischen Hickhack herauslassen".

Höhepunkt des Festaktes war die Angelobung von 1.321 Rekruten aus ganz Österreich am Heldenplatz. Danach folgte bei strahlendem Herbstwetter der Fallschirmsprung von drei Soldaten des Jagdkommandos. Diese sind allerdings aufgrund der Windverhältnisse nicht wie geplant am Heldenplatz, sondern im Burggarten gelandet.

Die Leistungsschau und die Amtsgebäude stießen auf großes Interesse. Laut Polizei und Bundesheer waren schon am Vormittag 100.000 Besucher gekommen, bis zum Abend erwartet man an die 800.000.
 

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