Klubchef Herbert Kickl will die Spitzenkandidaturfrage jetzt rasch entscheiden.
Wien. Es kommt nicht oft vor, dass sich zwei Spitzenpolitiker einer Partei in aller Öffentlichkeit abwatschen – Herbert Kickl und Norbert Hofer tun gerade das. Es geht um die Frage, wer für die FPÖ als Nr. 1 in den nächsten Wahlkampf geht – und da legte Kickl am Montag noch nach und warf seinem Konkurrenten „Kurzsichtigkeit“ vor, weil Hofer die Frage erst nach der OÖ-Wahl im Herbst klären will.
Warum wirklich die Eile? In der FPÖ rechnet man mit einer Neuwahlentscheidung noch vor dem Sommer. Und es war lustigerweise Hofer selbst, der ja im Frühjahr eine neue politische „Bombe“ gegen Kanzler Kurz angekündigt hatte.
Kickl ruft Duell mit Kurz aus. Es stehen zwei Konzepte zur Wahl: der sanfte Hofer, der über die Partei hinaus wirken könnte – oder eben Kickl, der im Neuwahl-Fall ein Duell mit Kanzler Kurz ausrufen will und so durch maximale Polarisierung die 20-%-Marke knacken will. Hofer sei im Übrigen, so erzählen FPÖler gerne herum, viel zu oft nicht da – derzeit absolviert er eine Reha in Baden bei Wien.
Innerparteilich dürfte Kickl in Vorteil sein – auch wenn der mächtige OÖ-Chef Manfred Haimbuchner ein Hofer-Mann ist.(gü)