Kira Grünberg im Interview mit ÖSTERREICH.
ÖSTERREICH: Wie kam es dazu, dass Sie wieder „gehen“ können?
Kira Grünberg: Was ich auf dem Video trage, ist ein sogenanntes Exoskelett. Es ist wie ein Roboter, der meine Beine bewegt. Man kann sich das vorstellen wie beim Segwayfahren: Wenn ich mich nach vorne lehne, merkt das Gerät, dass ich einen Schritt machen will. Und wenn ich den Oberkörper aufrichte, bleibt es wieder stehen. Schrittlänge und Geschwindigkeit kann man einstellen.
ÖSTERREICH: Wie waren die ersten Gehversuche mehr als zwei Jahre nach Ihrem Unfall?
Grünberg: Ich hätte nie gedacht, dass es so toll sein würde, wenn der Roboter mit mir geht. Ich bin auch ein paar Schritte im Freien gegangen – das war schon etwas ganz Besonderes. Einfach auf Augenhöhe zu sein mit anderen Menschen und zu sehen, wie sich die Beine bewegen, war schon ein ganz unglaubliches Gefühl.
ÖSTERREICH: Gibt es eine Chance, dass Sie irgendwann selbstständig gehen können?
Grünberg: Ohne Exoskelett werde ich wahrscheinlich nie gehen können. Ich kann meine Beine vom Gehirn aus nicht ansteuern.
ÖSTERREICH: Ihr politisches Engagement für die ÖVP wurde nicht nur positiv aufgenommen. Es zogen sich sogar ehemalige Funktionärinnen aufgrund Ihrer Kandidatur zurück. Wie gehen Sie damit um?
Grünberg: Die Damen, die nicht mehr kandidieren wollten, haben ihrer Meinung nach einen zu schlechten Listenplatz bekommen. Ich kann die Enttäuschung gut verstehen, aber das hat sich nicht auf meine Person bezogen. Es ist intern eine extrem gute Stimmung. Ich fühle mich in der ÖVP sehr gut aufgenommen. D. Müllejans