Man werde den Verfassungsgerichtshof anrufen, das sei beschlossen worden, und zwar noch im Laufe des Mai.
Der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker hat seine Kritik an der neuen Karfreitags-Regelung bekräftigt. Durch die Streichung des Feiertags und die Einführung eines "persönlichen Feiertags" für alle, der als Urlaubstag zu nehmen ist, werde "die öffentliche Religionsausübung radikal individualisiert und privatisiert", wird Bünker in einer Aussendung zitiert.
Klage gegen Nicht-Karfreitag kommt
Bünker ist froh, dass zumindest nicht der halbe Feiertag ab 14 Uhr herausgekommen ist, der hätte nämlich bedeutet, dass viele die vormittäglichen Gottesdienste nicht hätten besuchen können. Im Interview mit dem Morgenjournal erklärte Bünker, dass die evangelische Kirche die aktuelle Regelung weiter bekämpfen werde. Man werde den Verfassungsgerichtshof anrufen, das sei beschlossen worden, und zwar noch im Laufe des Mai.
"Zentraler Feiertag"
Für Evangelische gelte der Karfreitag als zentraler Feiertag, "weil er den Blick schärfen kann für Menschen, die ohnmächtig sind, die unter Gewalt oder Krieg leiden". Es brauche "unter den Bedingungen einer zunehmend religiös pluralen und säkularen Gesellschaft" eine weitreichende Debatte darüber, wie mit Feiertagen in Österreich insgesamt umzugehen sei. Ein zusätzlicher, flexibel einsetzbarer Feiertag etwa würde diese Pluralität und die Bedürfnisse religiöser Minderheiten berücksichtigen, meint Bünker.
AK fordert Ersatz für Feiertage an Sonntagen
Die Österreicher fallen heuer um zwei Feiertage um, weil diese auf einen Sonntag fallen. Es sind dies der 6. Jänner und der 8. Dezember. Außerdem ist der 26. Oktober ein Samstag und damit für viele Beschäftigten auch kein zusätzlicher freier Tag. Darauf hat am Karfreitag Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl aufmerksam gemacht und einen Ausgleich für diese verfallenden Feiertage verlangt.