Vor SPÖ-Parteitag

Koalitions-Krach um Pensionen

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VP will mit Pensionsautomatik Rentenalter anheben. Faymann legt sich jetzt quer.

Es ist eine Chance auf einen Elfmeter, die sich Werner Faymann nicht entgehen lässt. „Wir brauchen keine Automaten. Das ist eiskalt. Ich ziehe es vor, dass ­Rudolf Hundstorfer etwas anderes vorlegt als einen Automatismus“, kontert der SPÖ-Chef im ÖSTERREICH-Gespräch den schwarzen Pensionsreformvorschlägen. Ein Krach, der der SPÖ vor dem roten Parteitag am Freitag und Samstag wohl nicht ungelegen kommt.

Der Hintergrund des ersten Streites der Regierung ­unter dem neuen VP-Team: ÖVP-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner hat am Dienstag nach dem Ministerrat erklärt, dass es eine Pensionsautomatik geben müsse.

VP beharrt auf Pensionsautomatik, SPÖ tobt
Der VP-Chef beruft sich dabei auf OECD-Studien, wonach „Österreich das faktische Pensionsantrittsalter anheben“ müsse.

Faymann wiederum kontert, dass es „erst Arbeitsplätze für ältere Arbeitnehmer“ geben müsse.

Dabei bringt er etwa das Beispiel einer „Friseurin über 50“, die kaum noch Chancen auf einen neuen Job habe.

Der Klassenkampf in der rot-schwarzen Koalition ist damit perfekt.

Der SPÖ-Chef wird diesen Konflikt auch beim SPÖ-Parteitag am Freitag und Samstag in der Messe Wien ausspielen.

Heute wird der Kanzler zudem mit dem für Pensionen zuständigen Sozialminister Rudolf Hundstorfer eine gemeinsame Pressekonferenz geben.

Die beiden werden vorrechnen, dass eine automatische Pensionsanhebung die Zahl der Arbeitslosen erhöhen würde. I. Daniel

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