Bienenschädliche Mittel

Köstinger ist für "Bienenkiller"-Verbot

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Umweltministerin Köstinger will EU-Verbot der Neonicotinoid-Insektiziden zustimmen.

Umwelt- und Agrarministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) hat am Sonntag angekündigt, dem EU-weiten Verbot einer Gruppe bienenschädlicher Insektizide am 27. April zuzustimmen. "Wir treffen diese Entscheidung auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und der Überzeugung, dass wir alles dafür tun müssen, um Bienen zu schützen und ihre Lebensräume zu erhalten", sagte die Ministerin in einem Statement.

Zu diesem Ziel brauche es verbindliche Lösungen für alle EU-Staaten, jedenfalls gelte: "Bienenkiller haben keinen Platz in Österreich." Bereits im Dezember 2013 wurde der Einsatz der Neonics Imidacloprid, Clothianidin, Thiamethoxam EU-weit beschränkt, ihr Einsatz in Österreich bereits mit Oktober zum Teil untersagt. Grundlage für den Vorschlag der EU-Kommission, das Verbot nun auf nicht Bienen-attraktive Pflanzen und Saatgut auszuweiten, ist eine Risikoanalyse der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die Neonicotinoide für bienengefährlich hält. Da auch Deutschland zustimmen wird, ist ein Bann von Neonicotinoiden wahrscheinlich. Lediglich der Einsatz in Gewächshäusern wäre dann noch zulässig.

 

Köstingers Entscheidung basiert auf "Zukunft Biene"-Studie

Köstingers Entscheidung basiere auch auf Zwischenergebnissen eigener Untersuchungen, so wurde in den vergangenen Jahren das Projekt "Zukunft Biene" gemeinsam mit der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und der Universität Graz forciert. In dieser Studie wird nachgewiesen, dass drei Neonicotinoide einen negativen Einfluss auf die Bienenpopulationen haben, hieß es vonseiten des Umweltministerium. Die Ressortchefin betonte, dass die Debatte wissenschaftlich geführt werden muss, "und es kann nur ein gemeinsames Vorgehen auf EU-Ebene geben".

Die Studie zeigte auch auf, dass die Neonics nicht einzige Grund der Steigerung des Bienensterbens waren, sondern auch die sinkende Zahl der Imker und nicht zuletzt die Varroa Milbe. Köstinger kündigte daher auch dahin gehende Maßnahmen für die Zukunft an.

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