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Politische Anbahnung

Kogler bei Kurz: Der Startschuss für Türkis-Grün

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ÖVP-Chef Kurz versuchte mit Grünen-Boss Kogler abzutesten, ob Polit-Ehe klappen kann.

Gesten können mitunter mehr sagen als tausend Worte. Das trifft wohl auch auf die Sondierungs­gespräche von ÖVP-Chef Sebastian Kurz zu. Während er sich für SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner und FPÖ-Chef Norbert Hofer – dessen Partei sagt, dass sie in Opposition gehen wolle – am Dienstag eine Stunde Zeit genommen hatte und in großer Distanz für Fotos posiert wurde, nahm sich Kurz gestern weit mehr Zeit. Mit Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger redete der Türkise gleich zwei Stunden über Inhalte.

Mit dem Grünen-Vorsitzenden Werner Kogler sprach der Ex-Kanzler dann ebenfalls zwei Stunden. Und mit beiden Gesprächspartnern ging es weit gemütlicher und enger zusammen vor die Kameras. Kein Wunder: Immerhin dürften die Grünen auch wegen Krisen in FPÖ und SPÖ derzeit die Lieblingsoption für Kurz als Regierungspartner sein. Grünen-Chef Werner Kogler hat sich nach seinem Gespräch mit ÖVP-Obmann Sebastian Kurz am Mittwochabend jedenfalls für „vertiefende Sondierungen“ ausgesprochen: „Wir werden uns jetzt weiter vorbereiten auf ernsthafte Sondierungen.“ Die Grünen werden daher damit beginnen, ein Team dafür zusammenzustellen.

Klimapaket für Grüne, Wirtschaft für Türkise

Beim Gespräch zeigte sich, dass für die Grünen Umweltpolitik, Klima- und Naturschutzfragen naturgemäß im Zentrum stehen, und dass die ÖVP hier zu weitgehenden Kompromissen bereit sein muss. Dafür müssten die Grünen den Türkisen ein Wirtschaftsstandortpaket zugestehen und in Sachen Migrationspolitik den bisherigen Kurs von Kurz, der kein Statement am Mittwoch abgeben wollte, akzeptieren.

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