Kokain-Spuren auf drei Visitkarten, auf denen Spuren von Kokain nachgewiesen wurden. Gudenus weist Vorwurf zurück und attackiert Aufdecker Pilz: "Besondere Widerlichkeiten."
Am 12. August 2019 fanden Beamte bei der Hausdurchsuchung von Johann Gudenus' Wohnung drei Visitkarten, auf denen sich kleine Häufchen eines weißen Pulvers befunden haben, wie die Aufdecker-Plattform von Peter Pilz "zackzack.at" aus einem Polizei-Bericht schreibt.
Die Beamten öffneten einen Schrank und standen vor einem kleinen Tresor. Neben ihm machten sie den Zufallsfund der drei Visitkarten, auf denen Spuren von Kokain nachgewiesen wurden.
Das sagt Gudenus
Johann Gudenus sagte gegenüber oe24: "Das war auf Visitenkarten von fremden Personen. Ich habe damit gar nichts zu tun. Natürlich ist das deppert. Aber ich kann da wirklich nichts dafür. Ich hatte die Visitenkarten in einem ganzen Stoß gesammelt. Und die Kriminalisten haben jede einzelne genau untersucht. Sie haben sich auch jede Socke einzeln angeschaut."
In einem Facebook-Posting legt er nach und attackiert Peter Pilz, der die Akten auf seinem Online-Portal veröffentlichte: "Das 'Medium' ZackZack - angeführt von einem alten weißen Mann - versucht nun den bisherigen Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, Florian Klenk, abzulösen und greift dafür zu besonderen Widerlichkeiten. Es wird ein Sachverhalt völlig falsch dargestellt, es werden Dinge - einmal mehr - aus einem Verschlussakt wiedergegeben, welche eigentlich deshalb unter Verschluss sind, weil die ungeprüfte Weitergabe dazu führen kann, dass die betroffenen Menschen großen Schaden dadurch erleiden können", schreibt der Ex-FPÖ-Politiker.
"Dass dabei grundlegende Eigenschaften eines fairen und funktionierenden Rechtsstaates gänzlich über Bord geworden werden, spielt keine Rolle. Hauptsache die Menschenhatz auf die 'Rechten' geht auf. Die österreichische - und hier vor allem Wiener - Blase der moralbefreiten Journalisten ist eine Partie voller Heuchler, welche keine Prinzipien hat. Hier helfen nur noch rechtliche Mittel. Zumindest gesteht man uns diesen Weg noch(!) zu", so Gudenus weiter.
Gudenus-Anwalt: "Völlig außerhalb seiner Verantwortung"
Gudenus-Anwalt Schimanko sagte dazu am Mittwoch gegenüber der APA, es sei "wirklich völlig unverantwortlich, daraus etwas konstruieren zu wollen". Es gehe um Visitkarten, die sein Mandat von anderen Leuten erhalten habe. Wenn dort Spuren von Suchtmitteln vorhanden waren, liege das "völlig außerhalb seiner Verantwortung".
Gudenus habe nie Drogen konsumiert, er könne das auch belegen, weil er sich aus eigenen Stücken seit einigen Jahren auf Drogenfreiheit testen lasse. Grund dafür seien immer wieder aufkommende Gerüchte über angeblichen Drogenkonsum.
Beamte: Visitenkarten neben Tresor
In der "Lichtbildbeilage" ihres Berichtes halten die Beamten fest: „Im Schlafzimmer des Johann GUDENUS wurden neben dem Tresor liegend Visitenkärtchen sowie in einer schwarzen Schachtel liegend ein zusammengefaltetes Stück Papier aufgefunden, die Rückstände von suchtmittelverdächtigen Substanzen aufwiesen.“
Ein Beamter bringt das Pulver auf einen Teststreifen „DIPRO DRUGLAB – Multi-Drug Screen-Test“ auf. Bei drei Substanzen zeigt der Streifen zwei Striche – negativ. Bei „Coc“ ist der Test positiv. Der Einsatzleiter des Bundeskriminalamts legt einen getrennten Amtsvermerk an: „Bei drei Visitkarten sowie einem ca. 15 x 15 cm großen Karton konnten Spuren eines weißen Pulvers festgestellt werden. Dieses Pulver wurde einem Suchtgiftschnelltest unterzogen und es wurde bei dem auf den Visitkarten vorgefundenen Pulver festgestellt, dass es sich vermutlich um Kokain handelte.“