Gesundheitsausgaben

Kosten für Spitäler explodieren

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Kosten steigen auch wenn die Patienten kürzer im Spital liegen.

Die Gesundheitskosten sind in den letzten zehn Jahren um gut die Hälfte angestiegen, allein für die Spitäler betrug der Zuwachs fast 57 Prozent. Und das obwohl die Österreicher im Durchschnitt heute um einen Tag kürzer im Spital liegen als vor zehn Jahren. Allerdings ist die Zahl der Spitalsbehandlungen deutlich gestiegen, auch wenn sie in den letzten beiden Jahren stagniert. Kräftig angewachsen sind laut Statistik Austria die tagesklinischen Aufenthalte.

Gesundheitsausgaben
Insgesamt sind die Gesundheitsausgaben in Österreich von 1999 bis 2009 von 20 auf 30,3 Milliarden Euro oder von 10,1 Prozent auf 11 Prozent des BIP angewachsen. Rund 40 Prozent davon entfielen auf die Spitäler. Die Ausgaben für den stationären Bereich sind laut den von Statistik Austria berechneten Werten des OECD-System of Health Account um 56,7 Prozent von 7,8 Mrd. auf 12,2 Mrd. Euro bzw. von einem BIP-Anteil von 3,9 auf 4,5 Prozent gestiegen. Mehr als die Hälfte der Ausgaben der Krankenanstalten sind Personalkosten. Von 2000 bis 2010 ist in den Spitälern die Zahl des ärztlichen Personals um 28,4 Prozent, die des nichtärztlichen Personals um 12,2 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr war 2010 in den Krankenanstalten um 3,0 Prozent mehr ärztliches Personal und um 1,4 Prozent mehr nichtärztliches Personal tätig.

Der Sektor der Akutversorgung umfasste im Jahr 2010 178 von insgesamt 268 Krankenanstalten (2000: 178 von 199 Spitälern), in denen 95,6 Prozent aller Spitalsfälle behandelt wurden. Die Zahl der aufgestellten Betten ist von 63.700 auf 64.008 leicht gestiegen, gemessen an der Bevölkerungszahl jedoch um vier Prozent auf 763,1 Betten pro 100.000 Einwohner gesunken.

Die Österreicher liegen im Schnitt um einen Tag kürzer im Spital als noch vor zehn Jahren. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist zwischen 2000 und 2010 von 7,6 auf 6,6 Tage gesunken. Zugleich kam es zu einer Reduktion der Aufenthaltstage pro Kopf der Bevölkerung um 8,5 Prozent von durchschnittlich 1,89 auf 1,73 Tage.

Um mehr als 80 Prozent gestiegen ist in den letzten zehn Jahren hingegen die Zahl der tagesklinischen Aufenthalte auf fast 480.000 Fälle. Betrachtet man die letzten 20 Jahre, so beträgt der Anstieg sogar mehr als das Sechsfache. Im Jahr 2010 waren bereits 17,2 Prozent aller Entlassungen tagesklinische Fälle.

Die Zahl der stationären Spitalsbehandlungen stagniert seit zwei Jahren, nachdem vor 2009 die jährlichen Zuwachsraten zwischen einem und vier Prozent betragen hatten. Im Jahr 2010 wurden 2,79 Millionen Spitalsentlassungen registriert, das sind um 0,1 Prozent mehr als 2009. Im Jahr davor war ein Minus von 0,2 Prozent verzeichnet worden. Trotz dieser Stagnation in den letzten beiden Jahren zeigt der Zehn-Jahres-Vergleich immer noch eine Steigerung um 19,1 Prozent.

Ein Viertel aller Entlassungsfälle erfolgte in Wiener Spitälern, wobei jeder sechste Patient aus einem anderen Wohnbundesland als Wien kam, überwiegend aus dem Burgenland oder aus Niederösterreich. Die häufigsten Entlassungsdiagnosen in Akut-Krankenanstalten waren auch 2010 die Krebserkrankungen (14,6 Prozent aller Entlassungsfälle), gefolgt von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (11,4 Prozent), Verletzungen und Vergiftungen (10,1 Prozent) und Krankheiten des Bewegungsapparats (10,1 Prozent). Insgesamt wurden in den Spitälern im Jahr 2010 mehr als 1,2 Millionen operative Leistungen und fast 3,3 Millionen diagnostisch-therapeutische Leistungen verzeichnet. Häufigste operative Leistungen waren Operationen am Bewegungsapparat (301.972), bei den Einzel-Operationen erwies sich die Kataraktoperation ("Grauer Star") als häufigste Operation (81.567).

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