Um 56 Prozent

Kosten für Spitäler steigen weiter an

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Und das obwohl die Bettenzahl in den letzten zehn Jahren leicht gesunken ist.

Während die Kosten für die österreichischen Krankenhäuser weiter steigen wurde bei der Zahl der Spitalsentlassungen im Jahr 2009 erstmals seit zwei Jahrzehnten ein leichter Rückgang registriert. Die Zahl der Spitalsbetten ist in den letzten zehn Jahren leicht gesunken, der Personalstand in den Krankenhäusern hingegen deutlich gewachsen. Die Kosten für die Spitäler sind im zehn Jahres-Vergleich noch stärker gewachsen als die Gesundheitsausgaben im Allgemeinen.

Spitalsentlassungen
Nach Angaben der Statistik Austria gab es im Vorjahr insgesamt 2,789.066 Spitalsentlassungen, das sind um 5.423 Entlassungsfälle (-0,2 Prozent) weniger als 2008. Erstmals seit zwei Jahrzehnten bedeutet dies eine Stagnation im Vergleich zu den Vorjahreswerten. In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Spitalsentlassungen um mehr als 20 Prozent gestiegen, blickte man zwei Jahrzehnte zurück sogar um 62 Prozent.

Der Sektor der Akutversorgung umfasste im Jahr 2009 179 von insgesamt 266 Krankenanstalten, in denen allerdings 96 Prozent aller Spitalsfälle behandelt wurden. 1999 hatte es noch 281 Krankenhäuser, davon 196 Akutspitäler gegeben. Die Zahl der Spitalsbetten ist in den vergangenen zehn Jahren um 1,1 Prozent auf 63.855 gesunken. Der Personalstand in den Krankenhäusern ist hingegen deutlich gewachsen - der ärztliche um 28 Prozent auf 21.752 Personen und der nicht-ärztliche um 14,8 Prozent auf 82.656 Personen.

 Aufenthaltstage
Während die Zahl der Spitalsentlassungen in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist, sank die Zahl der um 6,4 Prozent von 15,1 Millionen (1999) auf 14,1 Mio. (2009). Die gegenläufige Entwicklung von Entlassungshäufigkeit und Aufenthaltstagen erklärt sich durch eine Verkürzung der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 7,7 auf 6,8 Tage, also um 11,7 Prozent. Im Zehn-Jahres-Vergleich sanken die Aufenthaltstage pro Kopf der Bevölkerung in der Akutversorgung von 1,89 auf 1,69 Tage und damit um 11 Prozent.

Die Ausgaben für die stationäre Versorgung - das sind knapp 40 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben - sind von 1999 bis 2009 um 56,1 Prozent von 7,54 auf 11,77 Mrd. Euro bzw. von einem BIP-Anteil von 3,9 auf 4,2 Prozent gestiegen. Mehr als die Hälfte der Ausgaben der Krankenanstalten sind auf Personalkosten zurückzuführen. Die Spitalskosten sind damit noch stärker gewachsen als die gesamten Gesundheitsausgaben, die von 19,1 Mrd. Euro oder 10 Prozent des BIP auf 29,6 Mrd. oder 10,5 Prozent gestiegen sind. Der Anteil der Spitäler an den gesamten Gesundheitsausgaben ist damit von 39,5 auf 39,8 Prozent gewachsen.

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