Neues Dienstrecht

Kürzere Ferien: Lehrer blockieren

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Vorstoß erhitzt die Gemüter: Lehrer-Gewerkschaft hat ­finanzielle Bedenken.

„Das wird’s so sicher nicht spielen“, sagt Lehrer-Gewerkschafter Walter Riegler. Er wehrt sich dagegen, die Fortbildung für Pädagogen verpflichtend in die Ferien zu verlegen.

Hintergrund der Aufregung: Im Rahmen der Verhandlungen zum neuen Lehrer-Dienstrecht sollen auch die langen Ferien der Pädagogen gekürzt werden. Die Lehrer sollen die unterrichtsfreie Zeit dafür verwenden, sich weiterzubilden. Wie viele Stunden sie in die Schul­ferien verlegen müssen, ist noch Verhandlungssache.

Riegler: „Sie werden eine Ausbildung zum Skikurs-Leiter nicht in den Semesterferien machen können. Da werden Sie kein Quartier bekommen, und wenn, ist das so teuer, dass Ihnen jeder Dienstgeber den Vogel zeigt.“ Der Großteil der Fortbildung finde außerdem ohnehin schon in der unterrichtsfreien Zeit statt, etwa Freitagnachmittag und Samstag.

120.000 Lehrer
Ins selbe Horn stößt AHS-Gewerkschafter Eckehard Quin: „Auch die AHS-Lehrer machen einen Gutteil außerhalb des Unterrichts.“ Einen Großteil im Sommer zu absolvieren, sei aber nicht möglich: „Es gibt 120.000 Lehrer. Wenn Sie die auf neun Wochen Sommerferien aufteilen, müssen Sie pro Woche 13.000 Lehrer versorgen. Das wird so nicht möglich sein.“

Kritik
Die Grünen befürworten zwar den Vorstoß, kritisieren aber, dass Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) die Verhandlungen „im stillen Kämmerlein“ führt. Sie solle endlich das Gesamtkonzept für das neue Lehrerdienstrecht vorlegen.
 

NMS wird zum Gesetz

Am Donnerstag wird die Neue Mittelschule im Parlament beschlossen. Damit gibt es nach 50 Jahren wieder eine neue Schulform in Österreich.

Die Grünen, eigentlich Befürworter einer gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen, werden nicht mitstimmen. Bildungssprecher Harald Walser zu ÖSTERREICH: „Die NMS ist eine fatale Fehlentwicklung. Sie ist keine gemeinsame Schule, wie ursprünglich versprochen, sondern eine Weiterentwicklung der Hauptschule.“ Die Grünen starten jetzt eine Info-Kampagne gegen die NMS und stellen „Best Practice“-Beispiele aus Deutschland vor.

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