''Brückenbauer Europas''

Kurz erhielt ''Freiheitspreis der Medien''

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Als "Brückenbauer Europas und "Kommunikator der Freiheit" ließ sich Bundeskanzler Sebastian Kurz heute in München feiern.

Bereits zum siebenten Mal wurde am heutigen Dienstag der "Freiheitspreis der Medien" verliehen. Dieses Jahr war der Bundeskanzler persönlich Empfänger der Auszeichnung, die von der Weimer Media Group (WMG) verliehen wurde. Verlegerin Christiane Goetz-Weimer begründete die Zuerkennung der Auszeichnung damit, dass Kurz ein "Versöhner unterschiedlicher Interessen und weltpolitischer Anschauungen" sei. "Bundeskanzler Kurz baut immer wieder eine Brücke quer durch den Kontinent", sagte sie beim Ludwig-Erhard-Gipfel in den Bavaria Filmstudios in München.

"Brückenbauer und Kommunikator Europas"  

Kurz habe kleineren EU-Staaten, vor allem in Ost- und Südosteuropa, im europäischen Gestaltungsprozess eine stärkere Stimme gegeben, betonte Goetz-Weimer. Auch in Krisensituationen wie Terrorattacken oder der Pandemie schaffe er es, offen zu kommunizieren. "Als einer der jüngsten Spitzenpolitiker Europas stellt er sich klar gegen die Verächter von Demokratie und Pluralität." Kurz agiere damit als "Markenbotschafter Europas und der Freiheit".

Sebastian Kurz
© Dragan Tatic
× Sebastian Kurz

Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis, der die Laudatio per Videoschaltung hielt, betonte, der Preis sei eine "Anerkennung deines Charakters und deines Leaderships zuhause, Sebastian." Auch wenn er und Kurz nicht immer in allen Fragen übereinstimmen, fand Mitsotakis in Kurz "immer einen willigen Zuhörer und einen kraftvollen, überzeugenden und leidenschaftlichen Advokaten für sein Land". Kurz sei jemand, der bereit sei, "Extrameilen" für sinnvolle Veränderungen zu machen. Österreich und Griechenland stünden an vorderster Front, Partnerschaften zu bilden, für eine sauberere, grünere, nachhaltigere und digitale Zukunft für die Menschen in Europa.

"Ständige innere Nabelschau"

Kurz bedankte sich nach der Preisübergabe für die "überfreundlichen Worte des Lobes". Als amtierender Politiker sei man gerade in Zeiten der Pandemie eher Kritik gewohnt als Lob. Ihm sei sehr daran gelegen, "dass wir in einem geeinten Europa leben dürfen", sagte Kurz. Um im Vergleich zu anderen Erdteilen nicht zurückzufallen, könne sich Europa "zu viele Gräben nicht leisten". Europa solle nicht zu viel Zeit mit der "ständigen inneren Nabelschau verschwenden", sondern versuchen, im globalen Wettbewerb bestehen zu können.

Sebastian Kurz
© Dragan Tatic
× Sebastian Kurz

Österreich versuche mit seinen Mitteln als im Vergleich zu Deutschland kleines Land, seinen Beitrag für ein geeintes Europa zu leisten. Ihm sei wichtig, dass es nicht Mitgliedstaaten erster und zweiter Klasse geben dürfe, betonte Kurz. Europa sei breit und vielfältig. Auch der Westbalkan müsse Teil der Europäischen Union werden.

Schwarz-grün oder schwarz-blau? 

Nachdem Kanzler Sebastian Kurz den „Freiheitspreis der Medien“ entgegennahm, stellt er sich den Fragen von Verleger Dr. Wolfram Weimer. Besonders die Europa-Politik des 34-Jährigen stand bei dem Interview im Fokus. Dann stellte Weimer die Frage: "Rechte Populisten oder linke Ökologen? Mit wen ist es eigentlich angenehmer?" Kurz erwidert daraufhin, es käme ganz auf das Thema an. "Für mich war es immer klar, dass wir vor einer Wahl keine Partei ausschließen werden. So ist auch die Zusammenarbeit mit der Freiheitlichen Partei entstanden. Wir haben erkannt, dass wir in vielen Dingen einen ähnlichen Blick auf die Dinge haben und es viele Überschneidungen gibt. Natürlich gibt es ach Themen, wo wir uns schwer getan haben, einen Kompromiss zu finden. Genauso ist es jetzt auch mit den Grünen." 

Video zum Thema: Ludwig-Ehrard Gipfel: Freiheitspreisverleihung an Kurz

Der Kanzler betonte, dass das Ziel der Regierung eine ökologische Transformation unter Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen Stärke sei. "Ich glaube, wenn das gelingt, dann kann das ein Erfolgsmodell auch für andere europäische Länder sein." Es sei zwar noch viele Monate, bis zur Bundestagswahl im September. Aber: "Ja, natürlich ist eine schwarz-grüne Koalition eine mögliche, die wahrscheinlich auch gut für Deutschland wäre", fügte er hinzu.

Gorbatschow und Fürst Albert 

Der Freiheitspreis gehe laut den Veranstaltern an Personen, "die sich in besonderer Weise für die freie Meinungsäußerung, das gesellschaftliche Miteinander, politischen Dialog und Demokratie einsetzen". Wie die Jury zusammengesetzt ist und wer die finale Entscheidung über die Preisvergabe traf, ist nicht bekannt.  

Vor der Pandemie fand die Veranstaltung normalerweise am Tegernsee statt. In den vergangenen Jahren haben bereits Michail Gorbatschow, FDP-Politiker Christian Lindner, Jens Weidmann (Präsident der Deutschen Bundesbank), Jean-Claude Juncker und Fürst Albert II. von Monaco den Preis erhalten.

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