Die Los Angeles Rams gewinnen den Super Bowl LVI gegen die Cincinnati Bengals mit 23:20.
Die Los Angeles Rams haben zum zweiten Mal in ihrer Clubgeschichte und zum ersten Mal nach ihrer Rückkehr nach L.A. die Super Bowl gewonnen. Die favorisierten Kalifornier setzten sich am Sonntag in Super Bowl LVI im eigenen Stadion in Inglewood mit 23:20 (13:10) gegen die Cincinnati Bengals durch. Die letzte Wende in einer ausgeglichenen Partie brachte ein Touchdown-Pass von Quarterback Matthew Stafford auf Cooper Kupp 1:25 Minuten vor Schluss.
Kupp wurde zum wertvollsten Spieler (MVP) der Partie gewählt, Stafford gelang dasselbe Kunststück wie im Vorjahr Tom Brady mit den Tampa Bay Buccaneers: Der 34-Jährige holte im ersten Jahr bei einem neuen Team in dessen Heimstadion die Super Bowl. "Ich bin so stolz auf dieses Team. Es sind so viele großartige Spieler in dieser Mannschaft", sagte Stafford, der insgesamt drei Touchdowns warf - zwei davon auf Kupp.
Bengals-Quarterback Burrow mehrmals am Boden
Die Hollywood-Prominenz unter den 70.000 Zuschauern im SoFi Stadium, dem mit mehr als zwei Milliarden Euro Errichtungskosten teuersten Stadion der Welt, jubelte. Ihren bis dahin einzigen Super-Bowl-Titel hatten die Rams im Jahr 2000 errungen. Damals war das Team noch in St. Louis beheimatet. Außenseiter Cincinnati muss nach seiner dritten Teilnahme am NFL-Finale, der ersten seit 1989, weiter auf den ersten Titelgewinn warten.
Stafford war eine von mehreren hochkarätigen Neuverpflichtungen, mit denen sich die Rams im vergangenen Jahr den Weg zum Super-Bowl-Titel ebnen wollten - auch zwei weitere spielten im Finale wichtige Rollen. Von Miller, 2016 beim Super-Bowl-Titel der Denver Broncos bereits zum wertvollsten Spieler gewählt, brachte Bengals-Quarterback Joe Burrow mehrmals zu Fall. Odell Beckham jr. eröffnete die Partie mit dem ersten gefangenen Touchdown.
Beckham, einer der schillerndsten Stars der Liga, zog sich nach einem bis dahin starken Spiel allerdings noch vor der Pause ohne Fremdeinwirkung eine Knieverletzung zu und kehrte nicht mehr aufs Feld zurück. Die Rams wurden in der Offensive daraufhin von ihrem verlässlichsten Receiver getragen. Kupp, in dieser Saison bester Passempfänger der Liga, kam am Ende auf 92 Yards Raumgewinn.
Rams-Defense angeführt von Donald war Trumpf
Den Unterschied machte am Ende aber die von Aaron Donald angeführte Rams-Defense. Sie hatte Burrow in der entscheidenden Phase unter Kontrolle, Cincinnati konnte im Finish dadurch nicht mehr kontern. Den letzten Spielzug der Bengals machte Donald höchstpersönlich zunichte. Der 29-Jährige gilt als einer der besten Verteidiger der NFL-Geschichte, nun hat er auch seinen ersehnten Super-Bowl-Ring. "Ich wollte das so sehr, ich habe davon geträumt", erklärte Donald.
Sein Trainer Sean McVay wurde mit nur 36 Jahren zum jüngsten Chefcoach der NFL-Geschichte mit einem Super-Bowl-Sieg. Vor drei Jahren hatten die Rams unter McVay das NFL-Endspiel gegen die damals von Brady angeführten New England Patriots noch verloren. Zwei Meisterschaften hatte das Traditionsteam bereits in der Zeit vor der Einführung der Super Bowl 1966 gewonnen - in den Jahren 1945 und 1951.
Bengals-Kicker McPherson stellt Rekord ein
Cincinnati muss weiter auf den ersten ganz großen Triumph warten. Dabei war der Außenseiter mehrmals nah dran. Nach früher Führung der Rams kamen die Bengals durch einen Trickspielzug - Runningback Joe Mixon passte auf Tee Higgins - auf 10:13 zurück. Die ersten beiden Spielzüge nach der Pause drehten beinahe die Partie: Erst bediente auch Burrow Higgins für einen langen Touchdown, dann leistete sich Stafford seine zweite Interception der Partie.
Am Ende aber hielt die Rams-Abwehr. "Das ist ein Sieg des Teams", meinte Stafford. "Die Defense hat großartig gespielt." Mehr als ein zweites Field Goal von Jung-Kicker Evan McPherson schaute für die Bengals nicht mehr heraus. Der 22-jährige Liga-Neuling stellte immerhin einen NFL-Rekord ein. 14 Field Goals in einem Play-off-Jahr waren davor nur Adam Vinatieri 2006/07 für die Indianapolis Colts gelungen.
Die Bengals um Burrow, der erst seine zweite NFL-Saison bestreitet, hatten sich völlig überraschend für das Finale qualifiziert. "Natürlich tut es weh, aber wir hatten ein großartiges Jahr", sagte der 25-Jährige. "Wir haben noch immer etwas zu feiern." Noch vor zwei Jahren war das Team aus dem US-Staat Ohio so schlecht wie kein anderes in der Liga. Nun scheinen die jungen Bengals trotz der Niederlage gegen die Rams eine große Zukunft vor sich zu haben.
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