Pilotprojekt erfolgreich

Kurz: Hausbesuche für bessere Integration

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Integrationsstaatssekretär will Helfer zu "bildungsfernen Migrantenfamilien" schicken.

Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (V) startet ein Hausbesuchsprogramm. Freilich wird nicht er persönlich durch Österreichs Straßen wandern, sondern geschulte Mitarbeiter, die "bildungsfernen Migrantenfamilien" Hilfestellung bieten sollen. Diese Helfer sollen aus der jeweiligen Community stammen, einmal wöchentlich zu Besuch kommen und die Eltern befähigen, ihre Kinder mit Hilfe von speziellen Spiel- und Lernmaterialien selbstständig zu fördern.

Dieses Konzept wurde in den 1970er Jahren in Israel entwickelt und hat mittlerweile Nachahmer etwa in den USA, Australien, Argentinien und in der Schweiz gefunden. Eine Langzeitstudie in der deutschen Stadt Nürnberg ergab, dass 98 Prozent der teilnehmenden Kinder den Schuleintritt erfolgreich geschafft haben, 35 Prozent bis zur Matura kamen. Die Zahl der Schulabbrecher lag deutlich unter jener von nicht betreuten Kindern.

Erfolgreicher Pilotversuch
Motiviert von diesen Ergebnissen wurde in Wien-Meidling im Vorjahr ebenfalls ein Pilotversuch gestartet. Ergebnis laut Kurz: Bereits nach vier Wochen werden die Fortschritte "auffällig", konkret beginnen die Mütter Deutsch in Alltagssituationen zu sprechen. Vier von fünf Kindern zeigen Lernerfolge.

Daher wird das Projekt nun deutlich ausgeweitet. An 18 Standorten in Niederösterreich, Salzburg, Tirol, Kärnten und der Steiermark starten nun Hausbesuche. In Wien werden vier weitere Bezirke einbezogen. Die Kosten werden vom Staatssekretariat mit 300.000 Euro beziffert.

Für Kurz sind diese Ausgaben sinnvoll: "Hier geht es um Kinder noch vor oder rund um den Schuleintritt. Es lohnt, dass man hier ansetzt. Weil hier können wir das Thema noch gewinnen."

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