Erste Reise nach Brüssel

Kurz: In Economy zur 1. Rede als Kanzler

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Kurz will auch als Kanzler bescheiden bleiben.

„Ich muss leider bereits in 45 Minuten im Parlament sein und meine Regierungserklärung halten“, erklärt Sebastian Kurz Mitreisenden im dicht gedrängten Bus, der den Bundeskanzler gemeinsam mit Hunderten anderen Passagieren vom Austrian-Air­lines-Flieger zurück zum Flughafen Wien-Schwechat bringt, seine Eile. „Ich bleibe meinem Stil treu“, sagt der jüngste Regierungschef Europas auf die Frage, weshalb er auch als Kanzler Economy fliegen würde. Ironie am Rande: FPÖ-EU-Mandatar Harald Vilimsky und sein VP-Kollege Othmar Karas reisten im selben Flieger wie Kurz – bloß in der gemütlicheren Businessclass.

Kurz wirkt jedenfalls – ÖSTERREICH begleitete ihn zu seiner ersten Reise als Kanzler nach Brüssel und retour – entspannt, kontrolliert und jovial wie in seinen Außenministerzeiten bei dieser Reise. Die Visite in Brüssel ist besser abgelaufen, als viele vermutet hatten. Wie berichtet, hatten ihm Dienstagabend sowohl EU-Ratspräsident Donald Tusk als auch EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker ihr Vertrauen ausgesprochen.

Dienstagnacht – vor seinem großen Tag im Parlament – saß er noch bei einem Glas Gin ­Tonic mit heimischen und internationalen Journalisten zusammen und erklärte die VP-FP-Regierung.

Kanzler Kurz im Flieger »wunschlos glücklich«

Um danach noch bis drei Uhr früh mit seinem Team an seiner Regierungs­erklärung zu feilen. Und um am Mittwoch, um 8.30 Uhr, bereits EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani zu treffen.

Beim Rückflug sollte er gestern Vormittag anschließend noch einzelne Sätze streichen und neue einfügen.

Während er stets darum bemüht ist, ja keine Extrawünsche erfüllt zu bekommen. Auf Fragen der Stewardessen, ob er denn etwas ­zusätzlich wolle, antwortet Kurz: „Danke, ich bin wunschlos glücklich.“

Nervosität. Nur als der Flughafenbus dann eine Spur länger braucht als vermutet, wirkt Kurz einen Moment lang angespannt. Er will nicht zu spät kommen zu seiner großen Stunde im Parlament. Drei Tage ist Kurz bereits Kanzler. Richtig realisiert hat er das noch nicht.

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