Treffen am 20. Februar

Kurz: Unter 4 Augen mit Trump

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Für Sebastian Kurz ist die Einladung ins Weiße Haus am 20. Februar ein echter Coup.

Hinter den Kulissen hatten Sebastian Kurz und sein Team seit Monaten an diesem Termin gebastelt. Am 20. Februar ist es nun so weit. Donald Trump wird den „jüngsten Pre­mierminister Europas“ im Oval Office empfangen, wie das Weiße Haus am Freitagabend offiziell bestätigte.

Der ÖVP-Bundeskanzler wird zunächst ein „privates Treffen“, das heißt unter vier Augen, mit dem US-­Präsidenten haben. Danach wird es noch einen „längeren bilateralen Austausch“ mit den jeweiligen Teams geben.

Gespräch über Krisenherde & drohenden Handelsstreit

Trump, der die USA und die Welt mit seiner polternd-undiplomatischen Art immer wieder in Atem hält, will mit dem 32-jährigen ­Österreicher laut Eigen­angaben über „internationale Krisenherde“ und Konflikte in Europa reden.

Der türkise Regierungschef möchte mit dem 73-jährigen Staatschef freilich auch über den drohenden Handelskrieg zwischen den USA und Europa sprechen.

„Ich freue mich, am 20. Februar Donald Trump im Weißen Haus zu einem Arbeitsgespräch zu treffen. Die USA sind eine Supermacht und unser zweit­wichtigster Handelspartner“, frohlockt Kurz. Für den Wiener ist die Ein­ladung nach Washington freilich ein Coup. Der letzte österreichische Kanzler, der im Weißen Haus zu Gast war, war Ex-ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel. Trump zeigte zudem seit Beginn seiner Amtszeit bekanntlich nur ein mäßiges Interesse an guten Beziehungen zu Europa. Die harte Linie der türkis-blauen Regierung in Sachen Asyl- und Zuwanderungs­politik dürfte dem New Yorker Milliardär aber durchaus gelegen kommen.

US-Trip kommt Kurz nach vier Putin-Treffen gelegen

Für Kurz ist es jedenfalls eine Gelegenheit – nach vier Treffen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin – nun auch zu demonstrieren, dass er auch zum de facto mächtigsten Mann der Welt eine Gesprächsbasis habe. US-Medien hatten immer wieder über den jungen Österreicher berichtet – die Magazine Time und Newsweek hatten ihm gar ausführliche Titelgeschichten gewidmet. Ein Umstand, der wohl auch Interesse im Weißen Haus geweckt hatte.

Am Vorabend seines Treffen mit Trump wird Kurz im State Department auf Einladung von US-Außenminister Mike Pompeo am Madison-Dinner teilnehmen. Der Ex-CIA-Chef dürfte Kurz dann auch auf seinen Austausch mit Trump dezent vorbereiten.Isabelle Daniel

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