Streit in SPÖ

SPÖ-Mitglieder fordern Rendi-Wagner-Aus

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Nachdem die Roten in der Landtagswahl in Niederösterreich mit 20,6 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis erlitten, sind nun auch SPÖ-Anhänger sauer. Sie fordern nicht nur den Rücktritt der SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, sondern hätten am liebsten "einige in der obersten Führungsclique weg".

Gestern, Sonntag, fand die erste von drei Landtagswahlen 2023 in Niederösterreich statt. Während die Freiheitlichen unter Spitzenkandidat Udo Landbauer ganze 9,43 Prozent zulegen konnte, brachte die Wahl für die ÖVP und die SPÖ enorme Verluste.

Während die sonst so starke niederösterreichische ÖVP um unglaubliche 9,7 Prozent, also auf 39,9 Prozent abstürzt, konnten auch die Sozialdemokarten mit Franz Schnabl an der Spitze die WählerInnen nicht überzeugen. Sie fällt auf 20,6 Prozent, was einem Minus von satten 3,3 Prozent entspricht.

Franz Schnabl, SPÖ-Spitzenkandidat, will allerdings nach dem historisch schlechten Wahlergebnis für die SPÖ nicht an persönliche Konsequenzen denken. Stattdessen steht eine Verhandlung über eine Zusammenarbeit mit Landeschefin Johanna Mikl-Leitner im Raum. Konkretere Koalitionsbedingungen hat Franz Schnabl bis jetzt allerdings noch nicht genannt:

Keine Kommunikation über Medien

"Die Verhandlungsbedingungen und was ein Erfolg oder ein Misserfolg ist, das werden wir nicht über die Medien kommunizieren. Und auch ganz klar: Wenn wir der Meinung sind, es ist Abschlussreif, dann werden wir den Landesparteivorstand damit befassen und wenn der zustimmt, dann gibt es einen Abschluss. Und wenn nicht, dann nicht", so Schnabl gestern gegenüber Ö1.

Fakt ist zu dem auch, dass sich der 64-Jährige sich der ÖVP nicht billig verkaufen wolle: "Sicher nicht. Mir sind Inhalte wichtig und mir sind die Ergebnisse wichtig. Mir und der ganzen Partei ist wichtig, dass das Leben in Niederösterreich insgesamt besser wird."

Auch innerhalb der SPÖ erkennt man jedenfalls nach der NÖ-Wahl viel Ratlosigkeit und lange Gesichter. Schnabl dazu: "Man gewinnt miteinander und man verliert miteinander!" Und zu seinen AnhängerInnen: "Wir werden nachher, wenn die Kameras alle weg sind, auf diesen wunderbaren Einsatz von euch an heb'n"

Schlechte Stimmung in SPÖ

Ganz so in Feierlaune sind viele SPÖ-Fans nach dem schlechten Ergebnis allerdings offenbar nicht. Sie fordern Konsequenzen. Ganz besonders in Richtung SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Sie solle den Sessel räumen und zurücktreten.

Auch innerhalb der SPÖ kippte die Stimmung nach der Wahlniederlage. Als Schuldige dafür sehen auch sie die SPÖ-Chefin."Und das schon seit Jahren. Es gehört aber nicht nur sie weg, sondern es gehören einige in der obersten Führungsclique weg", äußert sich ein Mitglied der Roten nach der Wahl zu Rendi-Wagner.

Auch kritisieren weitere Anhänger die Plakat-Kampagne:"Die SPÖ-Plakate... das hat ausgeschaut wie Leichen" und bezieht sich dabei auch die Schwarz-Weiß Fotos des"roten Hannis" Auch hätten die Sozialdemokraten die Wählerschaft mit ihren Anliegen und Themen einfach nicht erreicht.

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