Wählerstromanalyse

ÖVP verliert 72.000 Stimmen an die FPÖ

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Die FPÖ gewann sowohl von ÖVP, SPÖ als auch den ehemaligen Nichtwählern.

Wien. Die ÖVP hat bei der niederösterreichischen Landtagswahl mit 72.000 Stimmen am stärksten an die FPÖ verloren. Mit 36.000 Stimmen verlor die ÖVP am zweitstärksten an jene "Zweitwohnsitzer", die aufgrund der Wahlrechtsänderung bei dieser Wahl nicht mehr wahlberechtigt waren. Die FPÖ gewann sowohl von ÖVP, SPÖ als auch den ehemaligen Nichtwählern. Am stärksten konnten letztere aber von der ÖVP überzeugt werden. Das geht aus der SORA-Wählerstromanalyse im Auftrag des ORF hervor.

Bei dieser Analyse werden die Wählerwanderungen ausgehend von der Landtagswahl 2018 beleuchtet. Demnach konnte die ÖVP 65 Prozent ihrer Wähler von 2018 wieder überzeugen. Neben den 72.000 an die FPÖ verlor sie 15.000 Stimmen an die NEOS, 13.000 an die Grünen, 9.000 an die SPÖ und 10.000 gingen an die Nichtwähler verloren.

Die FPÖ konnte 68 Prozent ihrer Wähler der letzten Wahl erneut mobilisieren und holte sich neben vielen Stimmen der ÖVP auch 29.000 von der SPÖ. 23.000 FPÖ-Wähler:innen von 2023 waren 2018 nicht zur Wahl gegangen. Kleine Verluste erleidet sie an die SPÖ (14.000), ÖVP (11.000) sowie die Nichtwähler (13.000).

Ähnlich hoch war die Mobilisierungskraft der Sozialdemokraten mit 69 Prozent. Sie verloren neben der FPÖ auch Stimmen an Grüne und NEOS, wenn mit jeweils 6.000 auch deutlich weniger als an die FPÖ. 14.000 SPÖ-Wähler von 2018 sind diesmal nicht zur Wahl gegangen.

Grüne und NEOS scheinen weniger "Stammwähler" zu haben

Deutlich weniger "Stammwähler" scheinen die niederösterreichischen Grünen und NEOS zu haben. Erstere mobilisierten 55 Prozent der Wähler aus 2018, zweitere nur 46 Prozent. Beide gewannen Stimmen vor allem von der ÖVP, die Grünen 13.000, die NEOS 15.000.

Die Änderung des Wahlrechts, wonach Zweitwohnsitzer heuer erstmals nicht mehr wahlberechtigt waren, schadete vor allem der ÖVP. 36.000 jener 97.000 heuer nicht mehr Wahlberechtigten wählten 2018 die ÖVP, 47.000 davon waren 2018 Nichtwähler. Am stärksten mobilisiert werden konnten die Nichtwähler von 2018 heuer von der ÖVP (36.000) und den Freiheitlichen (23.000).

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