Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun verteidigt Wagner und ortet eine Skandal. Der Vatikan hat sich dazu noch nicht geäußert.
Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun kritisiert die "unsachliche Hetze" gegen den Windischgarstener Pfarrer Gerhard Maria Wagner. "Die Art und Weise wie mit ihm umgegangen wurde ist skandalös", sagte Laun am Mittwoch. Inhaltlich verteidigte Laun Wagner und hätte sich gewünscht, dass die Kritiker mit ihm in einen Dialog eingetreten wären. Weiter wollte er die Causa aber nicht mehr kommentieren.
Mit "Kreuzige ihn" vergleichbar
In einem Artikel für
die konservative Internet-Plattform kath.net kritisiert Laun die Tonlage der
Kritiker, deren "Weg mit ihm" für Laun "unheimliche
Assoziationen zum 'Kreuzige ihn'" geweckt habe. Wagners umstrittene
Aussagen - etwa über die "Heilung" von Homosexuellen oder den
Hurrican Katarina als Folge geistiger Umweltverschmutzung - vereidigte Laun:
Auch wenn man das Wort "Heilung" vermeide, sei Homosexualität doch "veränderbar"
- "und es wäre diskriminierend, dieses Freiheitsrecht den zunächst
homosexuell empfindenden Menschen vorzuenthalten".
Dinge in Schwebe
Und was den Hurrican Katarina angeht, habe
Wagner nie von eine Strafe Gottes gesprochen. Vielmehr habe er dazu
aufgefordert, darüber "nachzudenken", ob die Häufung von
Naturkatastrophen Folge der "geistigen Umweltverschmutzung" sein
könne. "Wagners Aussage suggeriert dieses Urteil, aber er
behauptet nicht, den genauen Zusammenhang zu kennen, er bleibt vorsichtig",
sagt Laun. Wie es nun weiter gehen soll, wollte Laun am Mittwoch nicht
beurteilen: "Dazu äußere ich mich nicht, die Dinge sind in der Schwebe."
Kein Kommentar vom Vatikan
Der Vatikan hat sich noch immer nicht
zu Wagners Bitte um Rücknahme seiner Bestellung geäußert. Auch am Mittwoch
enthielt das Bulletin des vatikanischen Presseamtes keinerlei Stellungnahme
zu Wagners Verzicht auf die Bestellung zum Weihbischof. "Es gibt eine
bestimmte Prozedur, die respektiert werden muss. Sobald der Heilige Vater
zum Fall etwas mitzuteilen hat, werden wird dies im Bulletin
veröffentlichen", sagte der Vatikan-Sprecher, Pater Federico Lombardi. Wann
dies erfolgen könnte, konnte Lombardi nicht mitteilen.