Neuer Streit droht

Lehrer gegen Schmieds Pensions-Pläne

Teilen

Alarm bei der Gewerkschaft: Ministerin Schmied will 60.000 Lehrer pensionieren.

Die Lehrer-Gewerkschafter sind wieder einmal alarmiert. Grund ist ein ÖSTERREICH-Interview mit Bildungsministerin Claudia Schmied, in dem sie ankündigt, dass bis 2025 die Hälfte der 120.000 Lehrer in Pension gehen. Die Standesvertreter wetterten gegen die "Zwangspensionierung“ des Lehrpersonals.

Kritische Lehrer
"Zu Recht fühlen sich ältere Lehrkräfte von Schmied verhöhnt, wenn die Ministerin ihnen ausrichten lässt, dass sie zu teuer seien und gefälligst Platz für billigere Arbeitskräfte machen sollen“, so die Lehrergewerkschaft. Deshalb wollen die Lehrer von Anfang an eingebunden werden. Danach sieht es aber nicht aus. Schmied sagte zwar bereits, dass fleißig gewerkt wird, mit den Lehrern soll aber erst im Spätherbst intensiv verhandelt werden.

Tatsächlich plant Schmied ab dem Jahr 2011 ein neues Dienstrecht mit höheren Einstiegsgehältern. Die Pensionierungswelle ergibt sich durch den natürlichen Abgang. Dass dieses Dienstrecht tatsächlich zum geplanten Termin in Kraft tritt, darf aber bezweifelt werden. Die Lehrer sind über das Vorgehen der Bildungsministerin sehr verstimmt. Der Vorsitzende der Pflichtschullehrer-Gewerkschaft, Walter Riegler verglich das Vorgehen mit dem Bau eines Gebäudes: Die Gewerkschaft werde vor ein fertiges Haus gestellt, das man dann vermutlich wegen Problemen in der Praxis schleifen und vom Keller weg neu errichten müsse.

Kritik setzt es besonders an der anstehenden Pensionierungswelle. Es sei "fahrlässig", dass "noch keine einzige Maßnahme gesetzt hat, um Nachwuchs zu suchen", so Riegler. Die Situation sei bereits so schlimm, dass manche Landesschulräte älteren Lehrern wegen der Unterbesetzung keinen Umstieg auf ein Teilzeitmodell genehmigen würden.

Optimistische Schmied
Schmied behält ihren Optimismus aber bei. Sie sprach in Zusammenhang mit den anstehenden Pensionierungen von einer "Chance, für sehr viele jungen Menschen eine interessante Arbeitsperspektive zu schaffen".

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.