Wiener Lehrer nahm Bürgermeister Häupl beim Wort– und ging nach 22 Stunden heim.
„Ich bin kein Held. Es war einfach Aktionismus gegen die Aussage des Bürgermeisters.“ Alfred Jirovec (58) ist Lehrer für Englisch, Deutsch und Musik – und er lässt sich nichts gefallen.
Dass Bürgermeister Häupl den Lehrern attestierte, pro Woche nur 22 Stunden zu arbeiten – das ging den Musikpädagogen von der Neuen Mittelschule Am Schöpfwerk (Wien-Meidling) gegen die Hutschnur. Am Donnerstag , den 16. April, Punkt 11 ging Jirovec nach Hause: Nach 22 Stunden. Es war gerade Pause.
Das wieder ließ sich die Schulverwaltung nicht bieten . Am 20. April wurde Jirovec in den Stadtschulrat gebeten. Der dienstrechtliche Verstoß wird prompt geahndet: Dem lang gedienten Pädagogen werden die 12 unentschuldigten Stunden vom Gehalt abgezogen. Jirovec versteht das: „Das ist auch völlig korrekt.“
Lehrer Jirovec: "Held bin ich keiner"
ÖSTERREICH: Warum die Protest-Aktion?
Alfred Jirovec: „Held bin ich keiner, aber ich wollte mit diesem Aktionismus Solidarität mit meinen Kollegen zeigen, ein klares Zeichen setzen. Die 22-Stunden-Aussage von Bürgermeister Häupl hat mich dazu inspiriert. Es war keine spontane Handlung.“
ÖSTERREICH: Standen Sie während des Unterrichts auf?
Jirovec: Nein, ich bin in der Pause gegangen und habe mich bei der Direktorin abgemeldet.
ÖSTERREICH: Welche Konsequenzen drohen?
Jirovec: Ein Verfahren beim Stadtschulrat, die Fehlstunden werden vom Gehalt abgezogen.
VIDEO: Lehrer: Streit um 2 Stunden eskaliert
(wek)