Seniorenrat

"Leistbare Pflege ist ein Grundrecht"

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Der Seniorenrat will dem Problem der Betreuung und Pflege älterer menschen zu Leibe rücken un dpräsentiert ein 12-Punkte Programm.

Die Präsidenten von Seniorenbund und Pensionistenverband, Andreas Khol (ÖVP) und Karl Blecha (SPÖ), drücken aufs Tempo. Sie fordern von der nächsten Bundesregierung eine Lösung des Pflegeproblems so rasch wie möglich.

Die Seniorenvertreter arbeiten ihrerseits an einem Konzept und werden es dem neuen Nationalrat zur Umsetzung empfehlen. Den Entwurf zur Pflegeverordnung von Arbeitsminister Martin Bartenstein (ÖVP) nennt Blecha nur einen "ersten Schritt".

12-Punkte-Programm
Dachorganisation aller Seniorenorganisationen hat sich auf zwölf Punkte geeinigt, mit denen man dem Problem der Betreuung und Pflege älterer Menschen zu Leibe rücken will.

Berufsbild und KV für Betreuer
Zu den geforderten Punkten gehört vor allem die Schaffung eines eigenen Berufsbilds der ganztägigen Betreuung. Für diesen Beschäftigungstyp sollte ein spezieller Kollektivvertrag erarbeitet werden. Als Basis könnte laut Blecha das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz dienen. Die Bestimmungen des Au-Pair Statuts hält er für ungeeignet.

Weiters sollten Beschäftigungsverhältnisse für Betreuende in Hilfsorganisationen geschaffen werden. Dadurch könnte z.B. eine pflegende Ehefrau für die Betreuung ihres Mannes bei der Caritas angestellt sein. Diese Zeiten könnten auf ihre Pension angerechnet werden.

Ausbau mobiler Hilfsdienste
"Die menschliche, leistbare Pflege ist ein Grundrecht", so Blecha. Daher fordert der Seniorenrat zudem eine Valorisierung des Pflegegelds in der Höhe der Pensionsanpassung, den Ausbau flächendeckender mobiler Hilfsdienste, den Ausbau der Tagesbetreuung nach dem Motto "so viel ambulant wie möglich, so viel stationär wie nötig".

Größeres Angebot für betreutes Wohnen
Weiters wünschen sich die Seniorenvertreter einen verstärkten teilstationären Ausbau, die Umwandlung von Akut- in Pflegebetten sowie ein größeres Angebot an betreutem Wohnen. Für die betreuenden Angehörigen sollten Ausbildungs- und Hilfsmaßnahmen gesetzt werden, in Form von Schulungen und Supervision. Forschungs- und Lehreinrichtungen sollten sich flächendeckend der Probleme der älteren Menschen widmen.

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