Wien

Liebscher 
geht: Brachial-
Banker für Hypo

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Weil ihm Deutscher vor die Nase gesetzt wird, tritt Hypo-Aufsichtsrat Liebscher zurück.

Knalleffekt in der Hypo-Causa: Laut Standard wirft Aufsichtsratschef Klaus Liebscher das Handtuch. Er dürfte es nicht verwunden haben, dass er als Chef der Hypo-Taskforce de facto entmachtet wurde: Finanzminister Michael Spindelegger hatte am Freitag den deutschen Investmentbanker Dirk Notheis engagiert. Der frühere Morgan-Stanley-Chef soll künftig Vorschläge der Hypo-Taskforce überprüfen.

Nowotny wird neuer Taskforce-Chef

Liebscher zog nunmehr die Konsequenzen aus den Diskussionen rund um die Zukunft der Staatsbank. Zwischen der Regierung und dem Taskforce-Chef waren Unstimmigkeiten entbrannt. Nachfolger von Liebscher als Taskforce-Chef wird Nationalbankgouverneur Ewald Nowotny.

Notheis (46) gilt als CDU-nahe und als knallharter Investmentbanker, der aber auch am Rand der Legalität gearbeitet haben könnte. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn etwa im Skandal um die Verstaatlichung des Atomkonzerns EnBW. Er verlor seinen Job bei Morgan Stanley auch, weil brisante E-Mails publik wurden: Notheis bezeichnete Kanzlerin Angela Merkel beharrlich als „Mutti“. Spindelegger hält Notheis trotzdem für geeignet, ge­rade weil er auch die BayernLB – der Ex-Eigentümer der Hypo – beraten hatte. In der ersten Märzwoche erwartet Spindelegger den Vorschlag der Taskforce, wie die Hypo in einer „Anstalt“ abgewickelt werden kann – bis Sommer soll der Parlamentsbeschluss vorliegen.

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