Kruzifixstreit

Linz hängt in Kindergärten Kreuze auf

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Im Kruzifix-Streit hat die SPÖ nachgegeben, jetzt werden in 90 Einrichtungen nach dem Willen der ÖVP Kreuze angebracht.

Der seit Wochen schwelende Streit um fehlende Kruzifixe in den Linzer Kindergärten ist beendet: ÖVP und SPÖ haben sich in einem Gespräch am Dienstag darauf geeinigt, dass die Stadt Kreuze aufhängt. An dem Gespräch nahmen auch Diözesanbischof Ludwig Schwarz und Superintendent Gerold Lehner teil.

ÖVP fand SPÖ religionsfeindlich
Der Streit um Kruzifixe in den städtischen Kindergärten, Krabbelstuben und Horten war Ende Oktober ausgebrochen. Die ÖVP ortete ein "Kreuzzeichen-Verbot" und warf der SPÖ einen "Anti-Religionskurs" vor. Die Volkspartei berief sich auf ein Landesgesetz, das das Aufhängen von Kruzifixen vorsieht.

Pühringer für Religiosität
Vergangene Woche schaltete sich schließlich der schwarze Landeshauptmann Josef Pühringer in die Diskussion ein. Er erklärte nun, dass es seiner Partei um mehr als die Präsenz des Kreuzes gehe. Es solle wie in den Schulen auch in den Kinderbetreuungseinrichtungen als Symbol für religiöse Erziehung stehen.

Dobusch gibt nach
Der Linzer SPÖ-Bürgermeister Franz Dobusch, der noch vor kurzem den Verfassungsgerichtshof in der Frage einschalten wollte, schwenkte jetzt ein. Er machte aber gleichzeitig darauf aufmerksam, dass die Stadt in seiner Amtszeit nie religionsfeindlich gewesen sei, christliche Feste würden in den Kindergärten gefeiert. Kreuze seien keine entfernt worden, "weil nie eines gehangen ist". Das wird sich nun ändern: In allen rund 90 städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen würden sie angebracht, so der Bürgermeister.

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