Michael Ludwig steht ausgerechnet bundespolitisch vor erster Bewährungsprobe.
Dass man so etwas "wirklich besser machen kann", sagt Bürgermeister Ludwig im oe24-Interview über die Form und Kommunikation der SPÖ beim Rücktritt von Christian Kern und seiner Bewerbung um die SPÖ-Kandidatur bei der EU-Wahl.
Ludwig-Kenner wissen: In Wahrheit heißt das, dass er fuchsteufelswild über die amateurhafte Inszenierung ist, die da gelaufen ist.
Ludwig: Die SPÖ-Wien mischt ab sofort mit Angriff. Intern glühten die Handys, dass Ludwig sofort das Kommando übernehmen solle - und der Bürgermeister schritt zur Tat: Ihm hatte Kern bei einer abendlichen Sitzung zu verdanken, dass er Spitzenkandidat bei der EU-Wahl wird. Trotz seines Ärgers über den Stil boxte Ludwig Kern durch.
Ab sofort sind Solo-Ritte aber verboten: Die Kriterien, nach denen der neue SP-Chef gesucht wird, wird Ludwig "wesentlich mitbestimmen. Da bringt sich die Wiener SPÖ ein", sagt er im oe24-Gespräch.
Ludwig will Kandidat mit echter Sieges-Chance
Personaldebatte. Das wichtigste Kriterium hat einmal sein Vorgänger Michael Häupl so definiert: "Er oder sie muss Wahlen gewinnen." Ein Satz, der Ludwig ausgesprochen gut gefällt: "Da hat er völlig recht." Ludwig will das Kriterium "politische Erfahrung und Durchschlagskraft" ins Zentrum rücken. Durchaus denkbar, dass er damit seine engste Mitstreiterin aus seinem eigenen SPÖ-Wahlkampf meint: Nationalratspräsidentin Doris Bures würde ins Profil passen. J. Galley