Eurofighter: Nur 53 Prozent der Gegengeschäfte wurden anerkannt.
Viel Aufwand, aber deutlich weniger Ertrag als erwartet: Während Eurofighter immer mehr Jet-Gegengeschäfte meldet, sinkt die Anerkennungsquote stetig. Laut den letzten verfügbaren Zahlen wurden im Jahr 2007 nur 105 Deals im Wert von 309 Millionen Euro akzeptiert. Eingereicht hatte der Rüstungskonzern aber 204 mutmaßliche Kompensationsgeschäfte über 582,8 Millionen Euro.
Das heißt: In diesem Jahr wurden nur 53 Prozent des geltend gemachten Volumens vom Wirtschaftsministerium und der „Plattform Gegengeschäfte“ als stichhaltig bewertet, wobei sich diese Quote durch weitere Prüfungen erhöhen dürfte.
„Im Plan“
Dass Eurofighter der Republik auch die von
der Opposition georteten „Luftgeschäfte“ unterjubeln wolle, weist
VP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner zurück: „Es gibt eine sehr
korrekte Abrechnung und wir können nicht feststellen, dass Eurofighter
sorglos oder unambitioniert vorgeht“, sagte Mitterlehner zu ÖSTERREICH. „Mag
sein, dass nach den Berichten von Rechnungshof und U-Ausschuss die Prüfungen
noch verschärft wurden, aber die Kriterien waren stets gleich.“ Man liege
bei den Gegengeschäften – trotz offensichtlicher Auffassungsunterschiede –
„über Plan“.
Bleibt es bei vier Milliarden Euro Volumen? In Summe wurden bisher 795 Gegengeschäfte im Wert von fast 1,6 Milliarden Euro abgewickelt. Wie viel dazukommt, ist offen. Generell muss Eurofighter Kompensationsgeschäfte im Wert von 200 Prozent des Flieger-Preises nachweisen. Also müsste sich das Volumen durch den „Spardeal“ des SP-Verteidigungsministers von vier auf 3,5 Milliarden Euro verringern, doch Mitterlehner rechnet anders: „Mir liegt keine Einschränkung vor, unser Ziel bleiben daher Gegengeschäfte über vier Milliarden Euro.“ Eurofighter hätte dafür übrigens noch bis 2017 Zeit.