Verbote sind meist dazu da um gebrochen zu werden.
Mit Verboten ist das so eine Sache. Meist sind sie dazu da, um gebrochen zu werden, und viele von uns sind (zu Recht) der Ansicht, dass in unserem Leben schon zu viel reglementiert ist. Manche aber wären durchaus begrüßenswert.
Eine Einschränkung des Gebrauchs von Smartphones in Schulen zählt meiner Meinung nach dazu. Darüber, ob es so radikal wie in Frankreich gehalten werden muss, wo Handys an Schulen bis zum 14. Lebensjahr total verboten werden, kann man diskutieren, aber erste Schritte in diese Richtung (Volksschule) machen Sinn.
Andreas Salcher ist mit dem Argument dagegen, dass unsere Kinder den Umgang mit Smartphones und sozialen Medien lernen müssten (abgesehen davon, dass in der Regel hier die Lehrer von den Kids lernen könnten). Da hat er hundertprozentig Recht. Aber das bedeutet nicht, dass die Kinder dann ihre Handys während des Unterrichts und in den Pausen auch benützen müssen.
Negative Folgen sozialer Medien nicht fördern
Die negativen Folgen mancher sozialer Medien, wie Mobbing, Konsumrausch, Anleitung zur Magersucht oder gar zum Suizid, kann man auch mit so einem Verbot nicht verhindern, aber man muss sie nicht auch noch dadurch fördern, indem man das ununterbrochene Starren auf das Smartphone uneingeschränkt akzeptiert.
Außerdem leisten sie, auch wenn das jetzt konservativ klingen mag, einen gefährlichen Beitrag zur sozialen Verarmung. Kinder sollen spielen, miteinander reden (richtig), interagieren – und sich nicht nur ans Handy klammern.
Das gilt übrigens auch für Erwachsene.