Die Regierung sollte die Teuerung rasch angehen.
Man sollte ja meinen, dass Menschen lernfähig sind. Angesichts der laufenden Debatte rund um die schon wieder steigende Inflation sind da allerdings Zweifel angebracht, zumindest was weite Teile der Bundesregierung angeht. Blicken wir zurück: Die dramatischen Preissprünge im Energiebereich infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine haben eine Inflationslawine ausgelöst, die das Land weit zurückgeworfen hat. Eine hohe Inflation trifft nicht nur Arme stärker, sie führt auch zu höheren Löhnen, die wieder zu höheren Preisen - bis eben Österreich international nicht mehr konkurrenzfähig ist.
Und es könnte wieder passieren: Aufgrund des unheiligen Zusammentreffens von auslaufenden Energiebremsen, einer immer teurer werdenden Gastro und Lebensmittelriesen, die im kleinen wettbewerbsschwachen Österreich so richtig abcashen wollen, werden wir erneut zum EU-Schlusslicht.
Es ehrt den roten Finanzminister, dass er da Handlungsbedarf sieht, ein konkreter Plan wäre aber noch besser. Und ÖVP und NEOS sollten nicht in den Widerstand gehen, sondern sich einmal mit der SPÖ zusammensetzen und zu raschen Lösungen kommen. Ein Anti-Teuerungsgipfel wäre jetzt nötig - aber einer, der auch zu guten Lösungen kommt.