Das sagt ÖSTERREICH

Träumen von der schönen Verantwortung

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Ein Kommentar von Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel.

Und täglich grüßt das Murmeltier. Mit der Corona-Pandemie und der ewigen Debatte über eine Maskenpflicht fühlt man sich in den Film „und täglich grüßt das Murmeltier“ versetzt. In aktuellen Fall sind wir das dritte Jahr hintereinander in derselben Debatte gefangen: „Eigenverantwortung“ oder Pflicht.

Natürlich hätten die Befürworter der „Eigenverantwortung“ in der Sache recht. Viele Menschen hätten schon 2020 keine Verordnungen gebraucht. Sie wussten schon damals, dass FFP2-Maske tragen ­einen selbst und andere schützt, dass es wichtig ist, bei Symptomen zuhause zu bleiben, zu testen und sich impfen zu lassen. Aber diese Menschen wussten und wissen freilich, dass man in einer Pandemie eben nicht nur „Eigenverantwortung“ – für sich selbst –, sondern Verantwortung – also auch für andere – braucht.

Gesundheitsminister vergisst Vulnerable

Rollen. Und das führt uns zum Gesundheitsminister zurück, der der Vertreter genau eben jener Verantwortung für alle – speziell auch für Vulnerable – sein sollte. Bei Johannes Rauch hat sich das gedreht. Er scheint mehr im Einklang mit Wirtschaft und ÖVP zu sein. Dass diese gegen die Maskenpflicht sind, ist legitim, da sie andere Interessen vertreten (müssen). Also träumen wir eben weiter von „Eigenverantwortung“, statt Verantwortung zu leben. Oder wir tragen Maske, lassen uns impfen, egal was Herr Rauch meint.

  

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