DAS SAGT ÖSTERREICH

Wer fürchtet sich vor dem blauen Mann

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Redakteurin Isabelle Daniel. 

Höhenflug. Umfragen seien reine Momentaufnahmen, sagen Politiker gerne. Das stimmt zwar, nur: Der „Moment“, seit dem die Blauen in Umfragen auf Platz eins liegen, dauert bereits ziemlich lang – einige Monate – an. Laut aktueller Lazarsfeld-Umfrage käme die FPÖ gar schon auf 30 Prozent – Herbert Kickl als Parteichef hin oder her.

Trotzdem schienen ÖVP und SPÖ – beide Parteien waren lange mit ihren eigenen Problemen beschäftigt – stets zu glauben, dass die Wähler am Ende „zu viel Angst vor einem Kanzler Kickl“ haben würden. Das könnte ein gefährlicher Irrtum sein, wenn man nie erklärt, warum man ihn für nicht Kanzler-tauglich hält.

Wer kommt in das Duell gegen die FPÖ

Duell. VP-Kanzler Karl Nehammer versucht es erstmalig: Er will den FP-Chef als „inneres und äußeres Sicherheitsrisiko“ darstellen und so eine „Erklärung“ mitliefern. Strategisch ist das richtig, aber reicht es? Viel spricht dafür, dass 2024 soziale und wirtschaftliche Ängste starke Wahlmotive sein werden. Wer in das Duell gegen Kickl kommt – Nehammer oder SP-Chef Andreas Babler –, scheint offen. Wer immer es in das Match schafft, muss den Menschen auch Optimismus zurückbringen. Sonst wird die Angst siegen – aber nicht jene vor Kickl. 

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