Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Chefredakteur Niki Fellner.
Die Causa Schilling hat den Grünen in der aktuellen EU-Umfrage einen gewaltigen Absturz beschert. Das Ende der (negativen) Fahnenstange ist damit aber noch nicht erreicht: Denn das Pressekonferenz-Desaster (Stichwort: „Silberstein-Methoden“) der grünen Generalsekretärin Voglauer ist in der aktuellen Umfrage noch gar nicht berücksichtigt.
Für eine grüne Notbremse ist es zwei Wochen vor der Wahl jedenfalls zu spät, ein Spitzenkandidaten-Wechsel ist nicht mehr möglich. Das hat die Parteispitze (fahrlässig) verbockt.
Für die Grünen geht es bei der EU-Wahl nur noch um größtmögliche Schadensbegrenzung. Wenn es blöd läuft, wird Lena Schilling am 9. Juni sogar als einzige grüne Mandatarin nach Brüssel gewählt.
Wenn die Grünen irgendwas aus dem Kommunikations-Debakel der letzten Wochen gelernt haben, dann müssen sie nach der EU-Wahl die Reißleine ziehen, Werner Kogler in die wohlverdiente Politpension und Sigi Maurer ins Tiroler Exil schicken.
Sonst fegt die Schilling-Krise im Herbst die ganze Partei aus dem Parlament. Die Grünen haben einmal den Fehler gemacht, an ihrer Spitzenkandidatin festzuhalten. Wenn sie den gleichen Fehler bei der Nationalratswahl noch mal machen, dann haben sie den Rauswurf verdient.