Das sagt ÖSTERREICH

Zögern bei der Maske macht's nur schlimmer

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Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Chefredakteurin Daniela Bardel.

Klare Ansagen und eine nachvollziehbare Strategie – das ist das Rezept für eine glaubwürdige Regierung. Beides geht gerade wieder einmal schief: Erstens eiert Gesundheitsminister Johannes Rauch um die von Experten geforderte Maskenpflicht in Öffis herum und andererseits verschiebt er die Entscheidung auf nächste Woche.

Ganz anders Wiens Stadtchef Michael Ludwig. Der riskiert zwar mit seinem Corona-Sonderweg ein paar Wählerstimmen zu verlieren – gut, die Wien-Wahl ist ja auch erst in drei Jahren. Aber er wird auch von der Mehrheit für sein konsequentes Vorgehen in Sachen Corona-Regeln respektiert.

Kollateralschäden in Spitälern für alle fatal

Und der Kanzler? Karl Nehammer ist zu diesem Thema abgetaucht – stellt sich auf keine Seite. Dabei war er einst eher auf Ludwigs Linie. Das scheinen ihm PR-Strategen ausgeredet zu haben. Oder es ist dem Kanzler die Pandemie einfach nicht mehr wichtig genug.

Jedenfalls schadet dieses Hinhalten massiv. Denn wer nimmt dann noch die Verschärfungen ernst, wenn einem seitens der Regierung vermittelt wird, dass eh alles halb so schlimm ist?!

Sicher, es geht vielleicht nicht mehr darum, dass durch Corona die Intensivstationen überlastet werden – dank Impfung und Medikamenten ist die Lage hier (noch) stabil. ­Allerdings sind die Kollateralschäden in Spitälern (Personalnot, versch­obene OPs) genauso fatal für unsere Gesundheit.

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