Schramböck im Interview

Ministerin will "Digital-Crashkurs" für alle

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Wirtschaftsministerin Schramböck über Digitalisierungspläne und den 12-Stunden-Tag.

ÖSTERREICH: Sie haben einen Pakt für digitale Kompetenz angekündigt. Was ist das konkret?

Margarete Schramböck:
Wir werden als Ministerium konkrete Angebote schaffen. Etwa gratis Fortbildungen für Ältere und auch für die Jungen brauchen wir etwas. Wir etablieren langfristig einen europaweit einzigartigen Einstufungstest, damit man weiß, wo man steht. Das soll ähnlich ablaufen wie bei Englisch, etwa für den Lebenslauf, und in Verbindung mit gezielten Schulungen und IT-Bootcamps.

ÖSTERREICH:
Behördengänge werden digital. Welche zuerst?

Schramböck:
Wir arbeiten gerade an einer entsprechenden App. Erstes Thema: Wenn ein Kind geboren wird, muss man für Geburtsurkunde und Meldezettel nicht mehr aufs Amt. Das sollten wir bis Jahresende schaffen.

ÖSTERREICH:
12-Stunden-Tag: Was sagen Sie dazu, dass die Gewerkschaft jetzt den Fokus auf Streiks bei KTM & Co. legt?

Schramböck:
Es wäre wichtig zu sehen, was Unternehmen in Österreich leisten. Es gibt hier keinen Klassenkampf, sondern ein gutes Miteinander. Ich erwarte mir eine Deeskalation – auch weil die Menschen ab September erleben werden, dass nichts Schlimmes passiert.

ÖSTERREICH:
Könnte es sein, dass man das Gesetz zurücknimmt, wenn die Streiks zu arg werden?

Schramböck:
Das sehe ich nicht. Wir haben uns das sehr gut überlegt. Jetzt braucht es Umsetzung.

ÖSTERREICH:
Dass die 5. Urlaubswoche nicht gestrichen wird, garantieren Sie?

Schramböck:
Das ist nicht der Plan. Wir haben auch nie darüber gesprochen.

ÖSTERREICH:
AK fordert sogar leichteren Zugang zur 6. Woche. Kann man darüber reden?

Schramböck:
Ich glaube, dass die Firmen das sehr gut selbst entscheiden können. Es gibt Vereinbarungen, wo das enthalten ist. Es ist nicht auf meiner Agenda.

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