Bei der Kundgebung gegen die blaue Präsidentschaftskandidatin sollen 10.000 Fackeln vor der Hofburg leuchten.
Nach dem Wunsch der Initiatoren soll es ein leuchtendes Bekenntnis gegen Rassismus und Rechtsruck werden: Morgen Abend werden Tausende am Ballhausplatz vor der Hofburg mit brennenden Fackeln gegen die umstrittene FP-Präsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz protestieren.
Muzicant, Hackl, Haider gegen Rosenkranz
Der Lichtertanz gegen
Rosenkranz ist der Höhepunkt des breiten Widerstandes gegen die blaue
Kandidatin. Seit der Causa Waldheim hatte kein Hofburg-Anwärter so viel
emotionalen Staub aufgewirbelt wie sie. So werden mehrere Prominente aus dem
öffentlichen Leben den Protest der Rosenkranz-Gegner anführen: Namen wie
Ariel Muzicant, Chef der Israelitischen Kultusgemeinde, Musiker wie
Christoph & Lollo, Anna F., Luttenberger*Klug, Künstler wie Karlheinz
Hackl, Dieter Chmelar, Alfons Haider (moderiert) sowie MADONNA-Herausgeberin
Uschi Fellner.
87.000 Unterstützer im Netz – 10.000 bei Demo?
Es ist
eine Aktion, die ihren Ursprung im Internet hatte: Der Politikstudent Robert
Slovacek gründete auf Facebook die Gruppe „Gegen Barbara Rosenkranz als
Bundespräsidentin“. „Weil es keinen Platz geben darf für Rassismus in der
Gesellschaft und in der Hofburg“, sagt er. Drei Wochen später hat er 87.000
Unterstützer.
Doch der virtuelle Hype wäre nur ein schwaches Statement – käme da nicht der symbolträchtige öffentliche Protest. 48 Stunden davor sind die Planungen im Endspurt, rotieren Organisatoren und Sympathisanten.
Die Kundgebung beginnt morgen um 19 Uhr. Prominente und Bürger werden ihre Meinung am Podium artikulieren – Uschi Fellner liest eine Textbotschaft von Erika Pluhar. Dazwischen lockern Musikblöcke die Stimmung auf – auch US-Star Peter Wolf soll auftreten.
Mehr als 10.000 Fackeln
Der symbolträchtige Höhepunkt folgt um
20.45 Uhr: Mehr als 10.000 Fackeln werden die Hofburg erleuchten. Die
Initiatoren wünschen sich „mehrere Tausend Teilnehmer“. Slovacek: „Das
Wichtigste ist, dass die Österreicher am 25. April zur Präsidentenwahl gehen
und nicht Barbara Rosenkranz wählen.“
Die FP übergab gestern für Rosenkranz 10.500 Unterstützungsunterschriften. VP-Kandidatin Benita Ferrero-Waldner hatte 2004 knapp 40.000.