Nach Krawallnächten in Favoriten

Türkischer Botschafter muss zum Rapport

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Am Montag ist er wegen der gewaltsamen Auseinandersetzungen in Favoriten zum Gespräch im Außenministerium "eingeladen".

Der türkische Botschafter in Österreich, Ozan Ceyhun, ist wegen der jüngsten, gewaltsamen Auseinandersetzungen bei Demonstrationen kurdischer Aktivisten in Wien für Montag ins Außenministerium zum Gespräch "eingeladen" worden. Das Ministerium bestätigte das am Samstagabend gegenüber der APA.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erklärt: "Wir werden es nicht zulassen, dass Konflikte von der Türkei nach Österreich hineingetragen und auf unseren Straßen gewaltsam ausgetragen werden."

Innenminister Karl Nehammer und Integrationsministerin Susanne Raab (beide ÖVP) haben am Freitag die Zusammenstöße zwischen kurdischen und türkischen Aktivisten in Wien verurteilt, ohne dabei Partei für eine Seite einzunehmen. Nehammer betonte in einer schriftlichen Stellungnahme, er habe "absolut keine Toleranz" dafür, wenn versucht werde, türkische Konflikte auf Österreichs Straßen auszutragen.

Zuvor am Samstag hatten FPÖ-Chef Norbert Hofer und der Wiener Landesparteiobmann Freiheitlichen, Dominik Nepp, Nehammer wegen der Ausschreitungen zum Handeln aufgerufen.

In den vergangenen Tagen war es in Wien-Favoriten wiederholt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen kurdischen und linken Demonstranten einerseits mit türkisch-ultranationalistischen und rechtsextremen Gegendemonstranten andererseits gekommen. Es gab Verletzte, Festnahmen und Sachschäden. Eine weitere Kundgebung am frühen Samstagabend, die am Columbusplatz begann und später Richtung türkische Botschaft in Wien-Wieden führte, verlief zunächst ruhig.

 

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