Arbeitgeber setzte 56-jährige Köchin unter Druck.
Arbeitgeber machen Druck
Fatma B. arbeitet seit 1999 Teilzeit als Hilfsköchin in demLokal in der Wiener Leopoldstadt. Am 31. August wurde Frau B. nach beinahe 20 Jahren zum Gespräch zum Chef gerufen. Er stellte ihr das 12-Stunden-Tags-Ultimatum, setzte sie unter Druck. Sie suchte den Kompromiss, bot an 40 Stunden in der Woche zu arbeiten, aber 12 Stunden täglich – das schaffe sie gesundheitlich nicht. Das Angebot reichte dem Arbeitgeber jedoch nicht. Letztendlich trennte man sich einvernehmlich
AK fordert Abschaffung und Abfertigung
Hartinger-Klein: Kündigung gesetzeswidrig
In einem Statement gegenüber oe24.at betont Bundesministerin Beate Hartinger-Klein, dass das Recht auf Freiwilligkeit nicht verletzt werden darf. "Eine Kündigung ist in diesem Fall gesetzeswidrig. Wir stehen auf der Seite der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen und haben den Schutz und die Freiwilligkeit sogar ausgebaut. Bei Missbrauch gibt es keine Toleranz", so die Sozialministerin. Hartinger-Klein weiter: "Sollte die Arbeiterkammer keinen Rechtsschutz gewähren, dann wird seitens des Sozialministerium Rechtsschutz gestellt.
Strache droht mit Sanktionen
AK kontert Strache
Die Arbeiterkammer kritisiert die Drohungen Straches. "Hätte die Bundesregierung beim neuen Arbeitszeitgesetz gleich auf die Arbeiterkammer und die Gewerkschaften gehört, dann müsste Vizekanzler Heinz-Christian Strache jetzt den Unternehmen keine Sanktionen androhen", kritisierte AK-Präsidentin Renate Anderl in einer Aussendung. Dass die im Gesetz - nach Protesten - verankerte Freiwilligkeit in der Praxis nicht viel wert sei, habe sich nun anhand des heute veröffentlichten Beispiels gezeigt. Ein Arbeitgeber benutzte laut AK das 12-Stunden-Tag-Gesetz, um eine ältere Arbeitnehmerin los zu werden.