Der Bodyguard und Informant über Straches FPÖ-Spesen wurde heute wieder freigelassen – er gab ein umfassendes Geständnis ab.
Paukenschlag! Der frühere Leibwächter Oliver R. des zurückgetretenen FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache ist wieder auf freiem Fuß. Die Staatsanwaltschaft bestätigte entsprechende Medienberichte. Er könnte in Sachen Ibiza-Video und Spesenaffäre zum Kronzeugen der Anklage werden. Denn der Ex-Bodyguard soll vor den ermittelnden Behörden ausgepackt haben.
Nach dem Spesen-Skandal hat die FPÖ im Rathausklub eine Krisensitzung einberufen. HC Strache war ebenfalls vor Ort, wie in dem Video zu sehen ist:
Die FPÖ berät intern wie es nach der Spesen-Causa weitergeht.
Er habe viel, sehr viel über Heinz-Christian Strache gesammelt, berichten Insider. Er wurde – seines Zeichens FPÖ-Bezirksrat und langjähriger Sicherheitschef von Heinz-Christian Strache – festgenommen. Inzwischen ist er wieder frei. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der Veruntreuung und mutmaßlicher Erpressung ermittelt. Die Staatsanwaltschaft schweigt dazu, weil der Fall eine Verschlusssache ist. Bei Oliver R. wurde am Montagabend um 23.30 Uhr eine Hausdurchsuchung in der Causa Straches Spesen durchgeführt.
Am Mittwoch soll der Ex-Leibwächter Straches eine "Lebensbeichte" abgegeben haben. Die FPÖ zittert nun vor seinen Aussagen. Nach seinem Geständnis gegenüber der Soko, wurde er wieder freigelassen.
Ex-Leibwächter von FPÖ ausgeschlossen
Gegen den FPÖ-Bodyguard, der gestern aus der FPÖ ausgeschlossen wurde, wird wegen des Verdachts der Veruntreuung und mutmaßlicher Erpressung ermittelt. Das Material, das der einstige Intimus von Strache gesammelt habe, bringt freilich auch Strache und dessen frühere Büroleiterin in Bedrängnis. Gegen beide wird wegen des Verdachts der Untreue ermittelt.
Strache dementiert alles. Er habe „alles ordnungsgemäß verrechnet“. Und auch Oliver R. stritt in der ersten Einvernahme jede Verwicklung in die Affäre ab – es gilt die Unschuldsvermutung.
Belege
Sein Ex-Sicherheitsmann soll Rechnungen von Strache seit 2013 abfotografiert und/oder gesammelt haben. Und dabei „tonnenweise Material“ haben, so ein Insider.
Der Ex-FP-Vizekanzler soll neben einem üppigen Spesenkonto von bis zu 10.000 Euro im Monat noch zusätzliche Ausgaben verrechnet haben.
- Miete. Zudem hat die FPÖ auch die Mietkosten (rund 2.500 Euro im Monat) für Straches Domizil in Klosterneuburg übernommen. Davor sei auch eine Mietwohnung im 1. Bezirk teils über die FPÖ verrechnet worden.
- Partys. In den Rechnungen sollen sich zudem Partys, Kleidung und sogar Medikamente befinden. Strache verdiente als Vizekanzler übrigens zuletzt rund 22.000 Euro brutto im Monat. Als FPÖ-Klubchef immerhin über 15.000 Euro im Monat.
- Bodyguard. Neben dem üblichen Dienstwagen und Fahrer bezahlte die FPÖ übrigens bis zuletzt auch Personenschutz für Strache.
- Philippa. Und, was vielen in der FPÖ bereits seit geraumer Zeit übel aufstieß, auch Philippa Strache soll für ihre Tätigkeit als Social-Media-Beauftragte der FPÖ 11.000 Euro im Monat erhalten haben.
Verdacht auf Schwarz-Geld: Justiz ermittelt
■ Taschen mit Geld? In der Anzeige, die zu den Spesen-Ermittlungen führte, wird Strache auch noch vorgeworfen, dieser habe bereits vor 2015 „regelmäßig Sporttaschen mit hohen Summen Bargeld erhalten“. Es würde Fotos von Bargeld im Kofferraum geben. Diese Gelder sollen von russischen Geschäftsleuten stammen. Strache droht gerade allen mit Klage.
Letztlich dürfte es neben dem FP-Bodyguard aber einen weiteren Informanten aus der FPÖ geben.
Isabelle Daniel