Angesichts der Ukrainekrise

Österreich rüstet auf: Mehr als 4 Milliarden für das Militär

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Auch die SPÖ verlangte am Freitag eine nachhaltige Anhebung des Budgets auf mindestens ein Prozent des BIP ab 2023.

Wien/Kiew/Moskau. Angesichts der Ukrainekrise schwenkt nun auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) auf die langjährige Forderung vieler Experten ein, Österreichs Verteidigungsausgaben auf ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen. "Was wir derzeit erreichen müssen, sind mindestens ein Prozent des BIP", sagte er gegenüber der "Süddeutschen Zeitung", die am Samstag mit einer neuen Österreich-Seite erscheint. Zuvor hatte dies auch die SPÖ gefordert.

Aktuell betragen die Verteidigungsausgaben Österreichs 0,6 Prozent des BIP, wie aus den Budgetunterlagen hervorgeht. Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) hat sich am Donnerstag grundsätzlich auch für die Aufstockung ausgesprochen, ohne aber ein genaues Ausmaß zu nennen. Thomas Starlinger, der Verteidigungsminister im Übergangskabinett Bierlein, hatte 2019 in seinem Zustandsbericht eine schrittweise Anhebung auf ein Prozent des BIP bis 2030 gefordert.

Auch SPÖ dafür

Auch die SPÖ verlangte am Freitag eine nachhaltige Anhebung des Budgets auf mindestens ein Prozent des BIP ab 2023. Das würde aktuell eine Anhebung von rund 2,7 auf 4,3 Mrd. Euro bedeuten. In fünf Jahren wären es fast knapp acht Mrd. Euro. Als wichtigste Investitionsbereiche nennt SPÖ-Wehrsprecher Robert Laimer Cyberabwehr, ABC-Abwehr, persönliche Schutzausrüstung, Panzer-, Flugzeug- und Drohnenabwehr, Mobilität und autarke Kasernen.

Zustimmung zur von Nehammer angekündigten Erhöhung der Verteidigungsausgaben kam von den NEOS. Diese müsse allerdings im Verbund mit den EU-Mitgliedstaaten geschehen, betonte Verteidigungssprecher Douglas Hoyos. "Wehrfähig sind wir nur gemeinsam mit unseren Partnern."

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