Austariert nach Länder-Interessen

Neues Minister-Team für Kanzler Nehammer

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Nach Serie von Rücktritten hatte der neue Kanzler Freitagmittag sein Team zusammen.

Wien. Die Ära Kurz ist zu Ende – und damit auch die Macht des ÖVP-Chefs, sein Team ganz allein zusammenzustellen. Der neue Kanzler Karl Nehammer betonte zwar, dass dies sein Team seit. Tatsächlich wurden wie früher Länderinteressen genau austariert – Johanna Mikl-Leitners NÖ hat allerdings mit drei ­Ministern eine gewisse Übermacht. Und das sind das neue ÖVP-Team, das am Montag angelobt werden soll:

  • Kanzler. Der bisherige Innenminister Karl Nehammer (49) – formal ein Wiener, aber in der NÖ-VP verankert – löst „Blitzkanzler“ Alexander Schallenberg ab, der nur 56 Tage im Amt war. Schallenberg kehrt uns Außenministerium zurück, Michael Linhart muss gehen.
  • Innenminister. Der neue Mann aus NÖ: Statt Nehammer wird Ex-NÖ-VP-Manager Gerhard Karner Innenminister. Von ihm ist ein noch härterer Asylkurs zu erwarten.
  • Finanzminister. Den Job von Gernot Blümel übernahm nicht wie erwartet Martin Kocher, der ­Arbeitsminister bleibt. Stattdessen wird es Staatssekretär Magnus Brunner (49) – er ist Vertrauter von Ländle-Chef Markus Wallner.
  • Bildungsminister. Wie Blümel hatte auch Bildungs­minister Heinz Faßmann (66) keinen Platz im Team, weil keine Hausmacht – hier setzte der steirische Landeschef Hermann Schützenhöfer den Grazer Uni-Rektor Martin Polaschek (56) durch.
  • Staatssekretärin. Neu ist auch Nationalrätin Claudia Plakolm (26). Die Oberösterreicherin ist aber erklärter Fan von Sebastian Kurz.
  • Diese Ministerinnen bleiben. Der Trennung von der Ära Kurz ist aber doch nicht vollständig: Die Vertrauten des Ex-Kanzlers Elisabeth Köstinger, Susanne Raab und Margarete Schramböck bleiben entgegen allen Erwartungen im Amt. EU-Ministerin Karoline Edtstadler bleibt in ihrem Amt. Mit Klaudia Tanner behält die NÖ-ÖVP zudem eine weitere Vertreterin im Verteidigungsressort.
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