NÖ-Wahl: FP-Spitzenkandidat will Landeschef werden

Landbauer: „2023 muss das Jahr der Abschiebung werden“

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FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer will Landeshauptmann von Niederösterreich werden. Das Interview vor der Wahl am 29. Jänner.

ÖSTERREICH: Herr Landbauer, auf was setzen Sie im Wahlkampf?

UDO LANDBAUER: Ich kämpfe gegen Asylchaos, Korruption und Preisexplosion. Hier brauchen die Leute am schnellsten Hilfe. Ich fordere aber auch ein Landeskindergeld.

ÖSTERREICH: Was ist das Landeskindergeld?

LANDBAUER: Eine Summe im Wert der Sozialhilfe, rund 1.000 Euro monatlich, soll in den ersten vier Jahren des Kindes, beziehungsweise bis das Kind in den Kindergarten kommt, ausbezahlt werden. So können Eltern freiwillig ihre Kinder zuhause betreuen und werden dafür finanziell gleichgestellt mit Asylberechtigten. Es ist für mich nicht einzusehen, dass unsere Kinder weniger wert sein sollen.

ÖSTERREICH: Wie schaut die Politik in Niederösterreich nach der Wahl aus?

LANDBAUER: Dann kann die ÖVP nicht mehr alleine über alles bestimmen. Die ÖVP wird in Niederösterreich ihre letzte Großmacht verlieren. Personen wie Nehammer, Karner, Sobotka müssen dann gehen.

ÖSTERREICH: Wollen Sie nach der Wahl eine Koalition gegen die ÖVP?

LANDBAUER: Ich will das System der ÖVP brechen und eine Koalition für die Bürger. Es kommt nur darauf an, wer nach der Wahl bereit ist, mit uns Inhalte umzusetzen.

ÖSTERREICH: Sie wollen die Festung Europa. Wie?

LANDBAUER:
Zuerst will ich die Festung Österreich. Wer sich auf die EU verlässt, ist verlassen. Und wenn ich von einer Festung spreche und mir die klassische mittelalterliche Burg vorstelle, da hab ich eine Mauer und einen Graben. Grenzbefestigungen braucht es schon. Aber am wichtigsten ist es, die Geldleistungen auf Null zu setzen, damit jeder sieht, hier gibt es nicht das Schlaraffenland, das die Schlepper versprechen. Bei uns gibt es kein Geld, kein Asyl. Es braucht Pushbacks und Abschiebungen.

ÖSTERREICH: Wie viele Asylwerber soll Österreich aufnehmen?

LANDBAUER: Null. Überhaupt dürften nur jene bei uns Asyl beantragen, die direkt in Schwechat gelandet sind oder mit dem Fallschirm abgesprungen sind. Denn wir sind von sicheren Drittstaaten umgeben. 2023 muss das Jahr der Abschiebung werden.

ÖSTERREICH: Wollen Sie auch integrierte Asylberechtigte, die arbeiten, abschieben?

LANDBAUER: Ja, ich habe jetzt eigentlich relativ wenig offengelassen. Wenn ich mir den Asylstatus rechtswidrig erschlichen habe, dann nützt mir alles andere auch nichts mehr. Asyl bedeutet ja immer noch Schutz auf Zeit und da frage ich mich, wo denn die Zeit hin geronnen ist.

ÖSTERREICH: Was ist Ihre Antwort gegen den Arbeitskräftemangel im Land?

LANDBAUER: Jedenfalls nicht Zuwanderung. Ich kann mich noch erinnern, wie sie uns versprochen haben, alles Ärzte und Raketenwissenschaftler, die da kommen. Es war nicht so. Wenn der Physiker aus Serbien kommt, den wir gerade brauchen, wird niemand ein Problem haben. Aber sonst sehe ich die sogenannte qualifizierte Zuwanderung sehr kritisch.

ÖSTERREICH: Es sind hunderttausend Stellen offen. Ihre Lösung?

LANDBAUER:
Man muss den Leuten mehr bezahlen. Etwa Pflege, das ist beinharte Knochenarbeit. Der öffentliche Bereich soll Geld in die Hand nehmen. Aber hier setzt die ÖVP auf Billigstarbeitskräfte aus Vietnam für die Pflege.

ÖSTERREICH: Was soll mit den Ukrainern passieren? Von ihnen sind 80.000 Menschen in Österreich.

LANDBAUER: Der „temporäre Schutz“ darf nicht mit Asylmissbrauch verwechselt werden. Wir als FPÖ bekennen uns zur humanitären Unterstützung von Frauen und Kindern aus der Ukraine. Um den langersehnten Frieden zu ermöglichen, braucht es ehrliche Diplomatie und aktive Friedensgespräche. Show-Politik à la Bundeskanzler Nehammer heizt den Konflikt hingegen noch weiter an.
 

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