AAB "empört"

NR-Wahl: Wirbel um ÖVP-Liste in Tirol

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Landesobfrau Palfrader: "Werden uns in diesen Wahlkampf nicht einbringen"

Die Erstellung der Tiroler Landes- und Regionallisten für die bevorstehende Nationalratswahl hat, wie bereits 2017, wieder für Unmut im Tiroler AAB gesorgt. AAB-Kandidatin Erika Landers verlor laut Medienberichten nämlich die Kampfabstimmung um Platz zwei auf der Regionalliste im Wahlbezirk Innsbruck-Land/Schwaz gegen Wirtschaftsbündlerin und Abg. Rebecca Kirchbaumer.
 

Landesrätin empört

"Ich bin enttäuscht und empört", sagte AAB-Landesobfrau und Landesrätin Beate Palfrader am Dienstag im Gespräch mit der APA. Die Arbeitnehmer hätten offenbar nur einen geringen Stellenwert innerhalb der ÖVP. "Man wollte Erika Landers nicht, weil sie Arbeitnehmervertreterin und Gewerkschafterin ist", meinte Palfrader. Die Landesobfrau ortete Interventionen seitens der Bundespartei hinter dieser Entscheidung. "Wir (der AAB, Anm.) werden uns in diesen Wahlkampf jedenfalls nicht einbringen", stellte Palfrader klar.
 
Da sich offenbar bereits vor der Abstimmung abgezeichnet hatte, dass es für Landers keine Mehrheit geben wird, wurde als Kompromissvorschlag JVP-Obfrau und LAbg. Sophia Kircher ins Spiel gebracht. "Sophia Kircher hat zu mir gesagt, sie würde es zwar machen, wenn der ausdrückliche Wunsch besteht, eigentlich will sie aber nicht in den Nationalrat", erklärte Palfrader. Außerdem hätte es im Arbeitnehmerbund einen einstimmigen Beschluss für Landers gegeben. "Ich kann dann im Parteivorstand nicht einfach jemand anderen nominieren", empörte sich die Landesrätin.
 

Platter bleibt gelassen

Landers wird große Nähe zu dem stets türkis-kritischen AK-Präsidenten Erwin Zangerl nachgesagt. Sie wäre auch für Platz drei auf der Landesliste zur Verfügung gestanden, aber auch dort wollte man sie nicht, sagte Palfrader. Tiroler ÖVP-Chef und Landeshauptmann Günther Platter sieht die Unstimmigkeiten innerhalb seiner Partei offenbar gelassen. "Die Entscheidungen sind zu akzeptieren", betonte er gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" (Dienstagsausgabe).
 
Bereits 2017 hatte die Listenerstellung für die Nationalratswahl zu Spannungen innerhalb der Tiroler ÖVP geführt. Auch damals fühlte sich der AAB übergangen. Palfrader und Zangerl hatten damals den zweiten Platz auf der Landesliste gefordert. Den bekam dann aber Seilbahner-Chef und Wirtschaftsbund-Obmann Franz Hörl, nachdem Abg. Kira Grünberg zur Spitzenkandidatin gekürt worden war. Drei "AABlerinnen" - darunter auch Landers - hatten daraufhin ihre Kandidatur zurückgezogen. Ob dies der ÖVP auch dieses Mal wieder bevorstehen könnte - "das weiß ich nicht", meinte Palfrader. "Das muss jeder für sich entscheiden", fügte sie hinzu.
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