Geografie-Buch der 7. Schulstufe soll die NS-Zeit verharmlosen.
Ein Schulbuch sorgt für neue Aufregung in Kärnten. Laut der Kärntner Oppositionspartei "Team Kärnten" grenze eine Formulierung in einem Geografiebuch für die siebente Schulstufe an NS-Verharmlosung und klammere Millionen Opfer einfach aus. Landtagsabgeordneter Gerhard Köfer forderte, dass das Buch aus den Klassenzimmern abgezogen wird, wie das Team Kärnten am Sonntag per Aussendung mitteilte.
Die Kritik von Köfer entzündete sich an dem Satz: "Man kann heute nicht genau abschätzen, ob die neuen Investitionen in der Zeit von 1938 bis 1945 Österreich mehr Wirtschaftskapazitäten brachten, als durch Bombenkrieg wieder verloren gingen." Er finde sich im Geografie- und Wirtschaftskunde-Buch "Durchblick kompetent" für die siebente Schulstufe.
Team Kärnten empört
"Die Formulierung grenzt an NS-Verharmlosung. Die Millionen Opfer werden einfach ausgeklammert und solch eine perfide Behauptung in den Raum gestellt", wurde Köfer zitiert. So eine Abschätzung sei "absolut letztklassig" und habe "in einem Schulbuch nichts verloren", kritisierte Köfer.
Als "dramatisch" bezeichnete Köfer, dass das Schulbuch per Bescheid des zuständigen Ministeriums für den Unterrichtsgebrauch als geeignet erklärt worden sei, der Bildungsminister müsse handeln. Köfer forderte, dass das Buch aus den Klassenzimmern entfernt wird. Das Bildungsministerium wie auch der Verlag waren vorerst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Team-Kärnten-Obmann Köfer hat bereits zu Schulbeginn ein fehlerhaftes Volksschul-Lehrbuch kritisiert. An dem Buch "Schatzkiste - Sachunterricht Kärnten" wurde u. a. kritisiert, dass Udo Jürgens noch als lebender Sänger verzeichnet wird, das Glantal nicht existierte und Namen von Persönlichkeiten falsch geschrieben seien.