Die Regierung hat die gesetzliche Senkung der Klassenschülerhöchstzahl in der AHS-Unterstufe auf 25 beschlossen.
Die entsprechende Novelle zum Schulorganisationsgesetz (SchOG) hat am Mittwoch den Ministerrat passiert. Die ÖVP möchte im Rahmen der parlamentarischen Behandlung des Gesetzes auch noch einen verpflichtenden Ethikunterricht für alle vom Religionsunterricht Abgemeldeten unterbringen.
Diskussion über Ethikunterricht
Dafür hat die Volkspartei
eine Protokollanmerkung im Ministerratsvortrag durchgesetzt.
Wissenschaftsminister Johannes Hahn (V) erklärte, er wünsche sich für die
Einführung des Ethikunterrichts einen verpflichtenden Fahrplan. Umgesetzt
solle er "so bald als möglich" werden. Bis zum Schulbeginn im Herbst sei
eine Realisierung aber unrealistisch, weil die Lehrer ausgebildet werden
müssen. Im Unterrichtsministerium betonte man, bis zum Sommer einen Plan zu
erstellen, wie man "mit diesem breiten Thema umgeht".
25 Schüler ab Herbst 2009
Die Klassenschülerhöchstzahl wird
durch die Novelle in der AHS-Unterstufe auf 25 gesenkt. Um Abweisungen
aufgrund baulicher Beschränkungen zu vermeiden, kann die Höchstgrenze um 20
Prozent - also auf 30 Kinder - überschritten werden. In Kraft treten soll
die Maßnahme für die ersten beiden Klassen bereits im kommenden Schuljahr,
für die dritte Klasse 2009/10 und für die vierte 2010/11.
Richtwert für VHS und Hauptschulen
Derzeit beträgt die
Klassenschülerhöchstzahl 30 mit einer Überschreitungsmöglichkeit ebenfalls
von 20 Prozent - also auf 36 Schüler. Diese Grenzen gelten weiter für die
AHS-Oberstufen und die berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS).
Für Volks- und Hauptschulen wird ein gesetzlich unverbindlicher "Richtwert
25" festgeschrieben, der den Ländern Flexibilität ermöglichen soll.
Ab 13 gibt's "Politische Bildung"
Außerdem sollen die
bis zum Ende dieses Schuljahres befristeten Sprachförderkurse für
außerordentliche Schüler in der Volksschule fortgeführt und auf Haupt- und
Polytechnische Schule ausgeweitet werden. Das Schulfach "Geschichte und
Sozialkunde" wird in der achten Schulstufe in "Geschichte und politische
Bildung" umbenannt. Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S) betonte, dass die
politische Bildung angesichts der Wahlaltersenkung auf 16 Jahre besonders
wichtig sei.