Geht es nach Grünen, sollen Autos, die klimaschädliche Abgase ausstoßen, verbannt werden.
Die Grünen wollen den Verbrenner-Autos an den Kragen: Parteichef Werner Kogler fordert, ab dem Jahr 2030 Benziner und Diesel zu verbieten. Ab dann sollen nur noch Autos zugelassen werden, die keine klimaschädlichen Abgase ausstoßen. Auch die deutschen Grünen fordern wenige Wochen vor der EU-Wahl, Benzin- und Diesel-Autos ab 2030 – also in elf Jahren – zu verbannen.
Vernachlässigbar
Dagegen regt sich Widerstand: „Das ist völlig unrealistisch“, sagt ÖAMTC-Sprecher Bernhard Wiesinger. „Man muss auch fragen, wo denn der Ersatz für die Autos herkommen soll.“ Laut ihm trage der österreichische Autoverkehr nur 0,03 Prozent zum weltweiten CO2-Ausstoß bei. Die Frage, ob ein Verbot von Verbrennerautos etwas bewirke, „liegt im religiösen Bereich: Man kann daran glauben oder nicht!“, sagte Wiesinger zu ÖSTERREICH.
Verkaufsverbot für Diesel und Benziner "alternativlos"
Klimaziele. Dem widerspricht Markus Gansterer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Das Ende von Benzinern und Diesel-Autos ist für ihn alternativlos. „Ein Austrittsdatum braucht es sicher“, sagt er. Um die Klimaziele zu erreichen, „müssen 2030 die letzten Benzin- und Dieselautos verkauft werden, damit wir 2050 frei von fossiler Energie sind“, so Gansterer. Und: „Verkehr ist der Bereich, der am meisten von fossilen Energien abhängt.“ Laut Umweltbundesamt stoßen Autos in Österreich heute um 72 Prozent mehr Treibhausgase aus als noch 1990.
Beschlossen. Dass Österreichs Anteil am Treibhausgas-Ausstoß nur gering ist, lässt der VCÖ nicht gelten. „Wenn das alle Länder sagen, funktioniert Klimaschutz nicht.“ Andere haben das Verbot schon beschlossen: In Norwegen sollen ab 2025 nur noch Elektroautos fahren, ab 2030 unter anderem in Schweden und China.
Kogler: "Wir müssen raus aus Diesel und Benzin"
ÖSTERREICH: Sie wollen ab 2030 Benziner und Diesel-Autos verbieten. Wie genau soll das aussehen?
Werner Kolger: Das ist Teil eines umfangreichen Maßnahmen-Paketes, damit wir die Klimaziele erreichen. Wenn wir nichts tun, zahlen wir bis 2030 zehn Milliarden Euro. Wir wollen, dass ab 2030 nur mehr abgasfreie Autos zugelassen werden.
ÖSTERREICH: Was passiert mit den alten Benzinern und Diesel-Autos, die die Leute schon haben?
Kogler: Es geht um Neuzulassungen, das ist ganz wichtig. Wenn jemand jetzt oder in fünf Jahren einen Diesel kauft, kann er mit dem noch weiter fahren. Die Zapfsäulen werden noch herumstehen, keine Sorge.
ÖSTERREICH: Was heißt das für die Autoindustrie?
Kogler: Die soll Unterstützung bekommen, dass sie da voll forscht. Wir sind gegenüber den Chinesen schon hinten. Wir haben super Leute, die aber momentan daran arbeiten, den Diesel zu optimieren. Da müssen wir aber raus und dafür rein in den Solarstrom und die E-Autos.
Neues Klima-Volksbegehren: Morgen fällt Startschuss
Morgen startet ein neues Klimaschutzbegehren. An der Spitze der Unterstützer steht die Klima-Aktivistin Katharina Rogenhofer, die auch die „Fridays For Future“-Proteste in Wien organisiert. Sie will morgen die Inhalte des Begehrens präsentieren. Mittlerweile sei klar, dass „uns die Klimakrise Leben und Milliarden kostet“ und auch in Österreich zu spüren sei.
(knd)