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ÖH-Wahl: AG trotz Verlusten vorne

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VP-nahe AG verteidigt Gesamtführung. Piraten und Spaßfraktion No Ma'am drin.

Einen glanzlosen Sieg hat die VP-nahe AktionsGemeinschaft (AG) bei den Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) eingefahren. Sie wird ihren Mandatsstand von 23 Mandaten in der Bundesvertretung (BV), dem österreichweiten Studentenparlament, voraussichtlich halten können. Verluste erlitten die Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS), der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) stagniert, die Fachschaftslisten (FLÖ) dürften leicht dazugewinnen. Unsicherheitsfaktor ist der Umstand, dass an der Technischen Universität (TU) Graz erst im Laufe des Freitags ein Ergebnis vorliegen wird. Die bisherige linke ÖH-Führung aus GRAS, VSStÖ, FLÖ und Fraktion Engagierter Studierender (FEST) dürfte in der BV erneut über eine Mehrheit verfügen. Die Wahlbeteiligung stagnierte bei 28 Prozent.

Die neue Bundesvertretung wird - je nach Ergebnis der TU Graz - rund 100 Sitze umfassen, bisher waren es 96. Trotz der gestiegenen Mandatszahl dürften von den großen Fraktionen nur die FLÖ (bisher 15 Mandate) Sitze dazugewinnen. Sie hält nach derzeitigem Auszählungsstand bei 14 Mandaten, hat an der TU Graz aber eine ihrer Hochburgen. Die AG wird je nach Ergebnis in Graz 22 oder 23 Sitze erreichen (2011: 23), der VSStÖ bei zwölf Mandaten stagnieren und die GRAS zwei bis drei ihrer zuletzt 14 Mandate verlieren. Die Liberalen hoffen noch auf ein Halten ihrer drei Mandate, zu den Gewinnern zählen die kleinen Listen.

Wien: Mandat für Unipiraten
An der Uni Wien verloren alle großen Fraktionen, Gewinner unter den Verlierern waren dabei die roten Studenten: Da AG und vor allem GRAS noch stärker absackten, errang der VSStÖ Platz eins an der größten Uni des Landes. Die drei großen Fraktionen liegen hier nun Kopf an Kopf. Von ihren Verlusten profitiert haben vor allem die kleinen Listen - so erreichten die erstmals kandidierenden Unipiraten ein BV-Mandat, auch die zum ersten Mal an einer Uni antretende Fraktion Engagierter Studierender (FEST) sicherte sich einen Sitz im Studentenparlament. An der Uni Wien verursachte die linke Exekutive aus GRAS, VSStÖ und KSV-Lili das Finanzdebakel um das Studibeisl "Cafe Rosa" - trotz Verlusten verteidigten sie aber ihre Mehrheit in der Universitätsvertretung locker.

Die AG erlitt schwere Verluste an der Medizin-Uni Wien und verzeichnete sogar an der "Cafe Rosa"-gebeutelten Uni Wien ein Minus. An den meisten anderen Unis konnte die AG trotz Stimmverlusten ihren Mandatsstand halten, an der Wirtschaftsuniversität (WU) verlor sie ein BV-Mandat, an der Technischen Universität (TU) Wien gewann sie eines - jeweils vor allem deshalb, weil an diesen Unis insgesamt weniger bzw. mehr BV-Sitze vergeben wurden.

Für die Jungen Liberalen (JuLis) heißt es weiter hoffen: Je nach Ergebnis an der TU Graz halten sie ihre drei Mandate oder verlieren eines. Ihr Mandat in der BV gehalten haben die beiden Kommunistischen StudentInnenverbände sowie - trotz Verlusten - der Ring Freiheitlicher Studenten. Die Spaßfraktion No Ma'am ("Freibier und geile Partys") kehrte mit einem Mandat in die BV zurück, auch vier weitere Sitze gingen an sonstige Listen.

Mit dem Ende der ÖH-Wahl sind aber noch längst nicht alle Sitze in der BV vergeben. 25 Mandate werden noch über die Fachhochschulen (FH) und Pädagogischen Hochschulen (PH) vergeben - diese entsenden ihre über Persönlichkeitswahl bestimmten Mandatare aber erst in den nächsten beiden Wochen. Bei den letzten Wahlen punktet dabei vor allem die FEST.



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