ÖSTERREICH

Elsner hofft auf Bundespräsident Fischer

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Ruth Elsner im ersten großen Interview nach Urteil: "Es ist menschenunwürdig."

Ruth Elsner gibt nicht auf. Im großen ÖSTERREICH-Interview (Samstag-Ausgabe) sagt die Ehefrau von Ex-Banker Helmut Elsner erstmals, wie sie jetzt weiter kämpfen will. Ihre größte Hoffnung steckt sie in Heinz Fischer. "Ich hoffe, dass sich hier der Bundespräsident einschalten wird."

Mit dem Richterspruch von 10 Jahren Höchststrafe hat sie sich noch nicht abgefunden. "Je länger ich über das Urteil nachdenke, umso mehr wird mir die Unglaublichkeit bewusst. Es ist ein menschenunwürdiges Urteil, weil es im Falle meines Mannes ja lebenslang bedeutet".

Weihnachten alleine
Die 53-Jährige musste Weihnachten alleine feiern. "Ich hatte schon einen Tisch für meinen Mann, für mich und meinen Bruder in einem Restaurant reserviert. Ich habe extra ein Lokal gesucht, wo es gebackenen Karpfen gibt, weil sich mein Mann das so gewünscht hat".

Helmut Elsner bekam noch in der Nacht im Gefängnis Besuch von einem Psychologen, schickte ihn aber weg. Dann meldete er sich bei seiner Frau. "Er hat am Telefon zu mir gesagt: "Wenn du heute essen gehst, dann lass dir den dritten Karpfen bitte für mich schmecken," sagt Ruth Elsner in ÖSTERREICH.
 

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Die Reaktionen zum Elsner-Urteil

Die Ministerin habe jetzt "erhöhten Erklärungsbedarf", ihre Deutung der OGH-Entscheidung, dass mehr Teile ihres Urteils bestätigt als aufgehoben wurden, sei "absurd". Bandion-Ortner müsse sich aber "selbst fragen, ob sie als Justizministerin noch tragbar sei."

"Justizministerin Bandion-Ortners Zeit ist abgelaufen." Steinhauser kündigte einen Misstrauensantrag im Nationalrat an, sollte die Ministerin "keine Konsequenzen ziehen". Anlass ist für Steinhauser aber nicht nur das aktuelle BAWAG-Urteil, sondern die "Krisen- und Pannenserie" in der Justiz generell.

Er fordert den Rücktritt Bandion-Ortners und ihres Kabinettschefs (und damaligen Staatsanwalt im BAWAG-Prozess). Der OGH-Befund sei eine "vollkommene Blamage" für die Ministerin.

Dass die Opposition BAWAG-General Elsner verteidigt, ist ein Schlag ins Gesicht der Sparer und Arbeitnehmer“, empört er sich über die Aussagen von Blauorangen und Grünen zur BAWAG-Causa. Kaltenegger sieht "mit der Höchststrafe für Helmut Elsner das BAWAG-Urteil deutlich bestätigt.“

Er vergleicht die Lage mit dem Betrugsskandal um den in den USA verurteilten Bernard Madoff: "Das heutige Ergebnis ist so zu werten, als wäre Madoff auf freiem Fuß und die Investoren in Haft."

"Mein Mann ist kämpferisch."