Die Spitzen der Republik begehen den Jahrestag der Annexion durch Hitler-Deutschland mit Gedenksitzungen und der "Nacht des Schweigens".
Am Mittwoch vor 70 Jahren haben deutsche Truppen die österreichische Grenze überschritten und den Anschluss an Hitler-Deutschland vollzogen. Das offizielle Österreich gedenkt der Ereignisse des 12. März 1938 mit einer gemeinsamen Sitzung von National- und Bundesrat.
Die Gedenksitzung im historischen Sitzungssaal des Parlaments mit Ansprachen u.a. von Bundespräsident Heinz Fischer, SPÖ-Kanzler Alfred Gusenbauer und ÖVP-Vizekanzler Wilhelm Molterer wird ab 11.00 Uhr live in ORF 2 übertragen. Für die musikalische Untermalung sorgt das Klangforum Wien.
Ministerrat und Heldenplatz
Kurz davor wollen Gusenbauer und
Molterer nach dem Ministerrat eine gemeinsame Erklärung zur Annexion
Österreichs abgeben. Ab 18.30 Uhr startet dann die "Nacht des Schweigens" am
Heldenplatz. Dort werden zum Gedenken an die österreichischen Opfer des
Nationalsozialismus 80.000 Kerzen entzündet werden, die die ganze Nacht
leuchten sollen.
100 Prozent für Anschluss
Der deutsche Einmarsch startete in
den Morgenstunden des 12. März 1938, nachdem Kanzler Kurt Schuschnigg am
Vorabend unter dem Druck deutscher Ultimaten zurückgetreten war. Am 15. März
hielt Hitler seine berüchtigte Rede am Heldenplatz, bei dem er vor 250.000
jubelnden Zusehern den Eintritt der "Ostmark" ins Deutsche Reich verkündete.
In einer von der NS-Propaganda vorbereiteten Volksabstimmung am 10. April
stimmten schließlich 99,75 Prozent der Österreicher für den Anschluss.
Mit dem deutschen Einmarsch begann der Terror gegen Juden und Andersdenkende. Schätzungen gehen davon aus, dass bereits in den ersten sechs Wochen bis zu 76.000 Personen verhaftet wurden.