Am 20. Juni feiert die ÖVP ihren Kanzler im Wiener Palais Schönburg.
Ein Jahr ÖVP-Obmann – das haben die meisten schwarzen Parteichefs hinbekommen. Was Sebastian Kurz von ihnen allerdings unterscheidet: Er hat die hohen Erwartungen, die er selbst aufgebaut hat, bislang in der ÖVP nicht enttäuscht.
Heute vor einem Jahr rief Kurz nach dem Rückritt von Reinhold Mitterlehner Neuwahlen aus. Am 14. Mai 2017 wählte ihn der ÖVP-Vorstand zum Obmann.
Gekonnte Inszenierung,
gute Umfragewerte
Kurz führte die inzwischen in Türkis umgefärbte ÖVP bei der Nationalratswahl 2017 auf Platz 1 und holte den Kanzler zurück. Auch die Landtagswahlen in NÖ, Tirol und Salzburg wurden erfolgreich geschlagen. Nur in Kärnten gab es eine Schlappe. Die Werte der ÖVP halten sich, seit er übernommen hat, konstant über 30 %. Das gab es seit Wolfgang Schüssel nicht mehr.
Kritiker werfen Kurz allerdings vor, viel Marketing zu betreiben, doch noch wenig konkret umgesetzt zu haben. Tatsächlich wurden Themen wie die Kassenreform (siehe rechts) oder die Vereinheitlichung der Mindestsicherung zwar mehrmals präsentiert, aber noch nicht beschlossen.
An diesen Reformen wird sich auch zeigen, ob Kurz die aufmüpfigen ÖVP-Länderchefs besser zur Kooperation bewegen kann als seine Vorgänger.
Eine Party für Sebastian Kurz wird es jedenfalls geben, wenn es sich dabei auch eher um ein „Kanzlerfest“ handelt. Am 20. Juni lädt die ÖVP zum Sommerfest in das Wiener Palais Schönburg.